Volltext: Führer durch Nürnberg und Umgebung

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60000 Bände, darunter wertvolle Manuskripte und Anti- 
quitäten. Von hier durch die Theresien-Strasse zum Agy- 
dienplatz. An demselben die protest. Äyydienkirche, 
an Stelle der 1696 abzebrannten romanischen Kirche 1711—1718 von Trost 
im Zopfstil erbaut, mit einer Pietä von v, Dyck auf dem Altar und zwei 
Erzreliefs von Peter Vischer. In der anstossenden spätromanischen 
Euchariuskapelle, noch vom alten Bau übrig, Altarschnitzereien von 
Veit Stoss. Neben der Kirche das alte Gymnasium, vor dem- 
selben das Standbild Melanchthon’s, Hinter der Ägy- 
dienkirche im ehemal. sog. Landauerkloster die kgl. Kunst- 
gewerbeschule mit sehenswerter Sammlung griechischer 
Antiken. Die ehemalige Kapelle hat ein hübsches Gewölbe. 
Auf dem Platze ferner das interessante Peller’sche, jetzt 
EvsserscheHaus, eines der schönsten Patrizierhäuser, 
1605 in reichem italienischem Renaissancestil erbaut; be- 
sonders schön ist der Hofraum, der an die Gehöfte italieni- 
scher Paläste erinnert, und die prachtvollen Innenräume mit 
ihren herrlichen Wandtäfelungen, welche vor wenigen Jahren 
vestauriert und auf das Glänzendste eingerichtet wurden. Sehr 
sehenswert ist auch die Facade und das Treppenhaus. (Ein- 
tritt frei.) 
Wie schon bemerkt. sind viele Privathäuser mit hübschen Erkern, 
(.‚Chörlein‘*), Giebeln, Heiligenstatuen etc. versehen und geben solche 
den Strassen ein höchst malerisches Aussehen. Ausser den schon er- 
wähnten sind die interessantesten: 1, das Plattner’sche Haus (Agydien- 
platz). Absteigequartier Gustav Adolf’s 1632; 2, das Tucher’sche Haus 
{Hirschelgasse), schöner Renaissancebau; 3. das Rupprecht’sche Haus 
(Hirschelgasse) mit vortrefflicher Marienstatue und interessantem Renais- 
sancesaal; 4. das Topler’sche Haus (Paniersplatz), mit interessanten 
Chörlein. Geburtshaus von Martin Behaim, gegenüber dem schönen 
Brunnen, mit Malereien, welche auf Martin Behaim, dem Seefahrer und 
auf die Vorweisung der Reichskleinodien und Reichsheiligtümer Bezug 
haben. welche in früheren Jahrhunderten von diesem Hause aus erfolrte. 
Von Kunstbrunnen sind noch zu erwähnen: 1. der 
Grübelsbrunnen in der Neuengasse, mit Statue des Volks- 
dichters (geb. 3. Juni 1736) auf künstlerischem mit Relief 
ausgestattetem Piedestal, von Rössner modelliert, von Lenz 
gegossen, am 3. Juni 1881 enthüllt, 2. Der sog. Wasser- 
speier auf dem Maxplatz, Fontäne mit Triton, von Bromig 
1687 nach dem Modell der Fontäne Bernini’s in Rom aus- 
geführt. 
Zu den hervorragendsten Sehenswürdigkeiten Nürnbergs 
gehört das Germanische Nationalmuseum am Südende 
der Stadt in der Nähe des Kornmarktes, in der vorderen 
Karthäuserstrasse, (Geöffnet täglich von 10—1 Uhr, Nachmittags von 
2414 Uhr, im Winter bis 4 Uhr. Mittwochs und Sonntags Eintritt frei,
	        
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