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Der Krieg begann mit einem Einfall der Nürnberger ins feind—
liche Gebiet. Gleich nach Empfang des markgräflichen Absagebriefes, am
3. Juli, rückten sie unter der Führung des Erhard Schürstab vor dag
Schloß Malmsbach,*) das der Feind bereits geräumt hatte, zerstörten
es und kehrten mit zwei Gefangenen und einiger Beute an Wein und
Proviant wieder in die Stadt zurück. Schon am nächsten Tage zog
aber auch der Markgraf, der sein Heer in dem Aischgrund gesamnmel
hatte, bis nach Bruck, an der Regnitz, bei Erlangen gelegen und von
da weiter, indem er die ganze Umgegend der Stadt verheerte. Krafts—
hof, Vach, Eltersdorf, Neuhof und Buch loderten zuerst in Flammen
auf. Später traf dasselbe Schicksal fast alle Ortschaften auf der Nord⸗
und Ostseite der Stadt bis dicht an ihre Mauern. Am 5. Juli gingen
das feste Eschenau und Gräfenberg verloren. Ebenso litten die süd—
lichen Umgebungen der Stadt unter den Verheerungen des Feindes.
Auch hier blieben nur wenige Ortschaften verschont, ja der Rat mußte
selbst, um eine bedrohliche Festsetzung des Feindes in seiner unmittel—
baren Nähe zu verhindern, das Dorf Gostenhof abbrennen lassen.
Dagegen haben sich einige feste Häuser, Lichtenhof, der „Valznerin
Hammer“**) und das Weiherhaus (Hallerschlößchen), die freilich auch mit
einer ziemlich starken Mannschaft belegt waren, den ganzen Krieg über
gehalten und der Stadt während der Dauer desselben gute Dienste
geleistet. Die Nürnberger ließen sich anfänglich im offenen Felde gegen
die Übermacht des Markgrafen niemals blicken, wenn sie ihn auch
mittels ihrer weittragenden Geschütze in gebührender Entfernung von
der Stadt selbst hielten.
Inzwischen suchten die Herzöge von Bayern von neuem zu ver—
mitteln und setzten dazu einen Tag (14. Juli) in Ingolstadt an. Da
aber die nürnbergischen Gesandten auf den Vorschlag, die Stadt solle
dem Markgrafen seine beanspruchten Rechte auf Gostenhof, auf die drei
Klöster der Stadt, am Wildbann und am Landgericht abzukaufen suchen,
standhaften Mutes erwiderten, es sei nicht Not noch gebührlich, das zu
kaufen, was man bereits habe, mußten sich die Verhandlungen wieder
zerschlagen. Die Vermittelungsversuche in Ingolstadt hinderten den
Markgrafen durchaus nicht, das Sengen und Brennen fortzusetzen; er
belagerte Heideck, das sich trotzdem, daß Schloß und Stadt keinen
Mangel an Lebensmitteln und Munition litten, schon in kurzer Zeit
ohne ernste Gegenwehr ergab. Inzwischen unternahmen aber auch die
Nürnberger unausgesetzt Streifzüge in das Markgräfliche Gebiet, trieben
Vieh fort und brannten die Dörfer aus und hausten genau so, wie
Am linken Uferder Pegnitz, zwei Stunden von Nürnberg gegen Lauf zu gelegen.
»“n Der letzte Valzner, Herdegen, war 1427 gestorben. Staͤdiechroniken T Slbs.