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Colombina. Dieses reizende Mädchen heißt Colombina,
und ist Kammerjungfer dieser Dame.
Pantalon. Zur Sache, zur Sache, mein Freund! Was
will Er, wie heißt Er, wo kommt Er her?
Truffaldino. Drei Fragen auf einmal? Das ist viel.
Da muß ich mir Alles zuerst ein wenig überlegen; und während
ich das Eine habe, vergeß' ich das Andere. (Zu Colombina.)
Also Sie sind seit Kurzem Braut?
Colombina (seufzend). Ach nein! ich bin's nicht.
Pantalon. Nun muß ich aber ernstlich bitten —
Truffaldino. Aha! Sie meinen wegen der drei Fragen.
Also zuerst: wer ich bin? Ich bin der Diener meines Herrn, und
mein Herr ist — (Zu Colombina.) Ja, da sind Sie gewiß neugierig?
Pantalon. Nun also!
Truffaldino. Mein Herr ist ein Fremder, der Ihnen
seine Aufwartung zu machen wünscht. (Zu Colombina.) Da Sie
also noch nicht Braut sind, —
Pantalon. Jetzt spricht Er mit mir!
Doctor. Ist der * verrückt? Gugleich.
Pantalon. Also wie heißt der Fremde, der sein Herr ist?
Truffaldino. Mein Herr, der auf Ihre unterthänigste
Antwort draußen wartet, ist aus Turin, und ist hierher nach
Venedig gekommen, und heißt: Federigo Rasponi.
ue (zugleich.. Was! Wie heißt er?!
Truffaldino (shreit laut, Federigo Rasponi aus Turin!
Die Leute scheinen hier alle schwerhörig zu sein.
*8 „ Gzugleich). Nicht möglich! Federigo Rasponi!?
Pantalon. Dann ist also sein Herr sein Herr gewesen;
denn Rasponi aus Turin ist nicht mehr am Leben.
Truffaldino. Was? Mein Herr soll todt sein?
Doctor. Ja ja, mein Freund, so ist es!