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Dienstag, Donnerstag und Samstag von 10 bis 12 Uhr).
Aus mehreren besonderen Bibliotheken wie der Haupt:,
Solger-, der Strobel-(Melanchthon-), Will- und Schwarz—
Amberger-Bibliothek bestehend, zu welchen in neuester Zeit
noch die Hertelsche kam, umfaßt sie über 60000 Bände
und enthält eine Menge sehr wertvoller Manuskripte, wie z. B.
eine Lex salica aus dem 12. Jahrhundert, ein Breviarium
einer englischen Königin, Tochter Karls VI. von Frankreich,
mit Malereien, das berühmte, seltene jüdische Rituale Mach—
sor, eine Postille von Huß, ein Epistolarium mit pracht—
vollen Miniaturen von den Gebrüdern Glockendon ꝛc., dann
Autographen von Regiomontan, Dürer, Luther, Melanchthon,
Lazarus Spengler, Ulrich v. Hutten, Hans Sachs, Dr. Eck
und vielen anderen; schöne alte Drucke, wie 10 alte deutsche
Bibelausgaben von Luther, ein Boccaccio von 1472, Per—
gamentdrucke von Koberger. Die bedeutendsten Seltenheiten
sind in Glaskästen ausgelegt.
Gegenüber der Stadtbibliothek das 1591 erbaute sog.
Fembohaus, ein mächtiger Bau mit eindrucksvoller Archi—
tektur. Hier befand sich lange Zeit der in ganz Europa
berühmte Landkartenverlag von Joh. Baptist Homann, der
noch bis in dieses Jahrhundert (bis 1848), schließlich durch
die Firma von Fembo, fortgeführt wurde. Nur wenige
Schritte weiter zum
Freiherrlich von Scheurlschen Haus, seit mehr
als 400 Jahren im Besitze der Familie, berühmt durch das
in seinem ursprünglichen Zustand sorgfältig erhaltene Kaiser—
stübchen, das Kaiser Maximilian J. bewohnte. Es wohnten
hier auch öfters Herzöge von Bayern, dann der Herzog
Alba, der Kardinal Granvella und andere. Gegenüber das
Haus des Malers Michel Wolgemut, in dem Dürer seine
Lehrjahre verlebte. Den Weg zur Burg kann man zweifach
nehmen, entweder gerade unter alten Bäumen hinan oder
links durch das Himmelsthor. Man wähle den ersteren.
an dem, sich links der sogenante IJ
Olberg zeigt, d. h. eine Darstellung Christi am Ol—
berg unter seinen schlafenden Jüngern.
Auf der Höhe erblickt man alsbald einen mächtigen