Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

Ein Sänger aus Basel sprach: „Werthe Freunde! Es sind 
einige Wochen, da hat ein deutscher Mann ein Hoch ausgebracht 
auf die Freundschaft zwischen Deutschland und der Schweiz, und 
heute an dem schönen erhebenden deutschen Nationalfeste gestatten 
Sie einem Manne aus der Schweiz, dieses Hoch zu wiederholen. 
Der deutsche Mann hat uns damals ein Sprüchlein dargebracht, 
er hat uns gesagt: „Schweiz, sei bedächtig und thue nicht mehr, 
als du mächtig!“ Er hat uns damit sagen wollen, daß wir, wenn 
wir uns auch kräftig fühlen durch unsere Einheit und Freiheit, doch 
behutsam sein sollen. Ich gebe Euch den Spruch heute zurück, und 
zwar dem ganzen Deutschland, etwas abgeändert. Ich sage: „Deutsch— 
land, sei nicht zu bedächtig, wenn du willst, so bist du mächtig.“ 
Sänger, Deutsche! Ich sage, daß in den schönen erhebenden Festen 
die Einheit Deutschlands angebahnt wird; diese Feste werden sich 
wiederholen, und immer werden sie auch wiederholen den Ruf: 
Es lebe die Freundschaft zwischen Deutschland und der Schweiz! 
Sie lebe hoch!“ — 
Endlich betrat Herr Kapellmeister Tschirch aus Gera die 
Bühne: „Und sollte ich auch,“ so sprach er, „der Letzte und Ge— 
ringste sein von den Componisten, von denen wir bei diesem schö— 
nen Feste Compositionen zur Aufführung gebracht haben, so kann 
ich doch nicht umhin, Ihnen in meinem Namen und im Namen 
der sämmtlichen verehrten Componisten meinen herzlichen und inni— 
gen Dank auszusprechen, Ihnen, verehrte Sangesbrüder, für die 
große Ausdauer und Beharrlichkeit, die Sie bei Aufführung unserer 
Compositionen gezeigt haben, und meinen Dank bethätige ich durch 
ein Hoch, in das ich Sie einzustimmen innig bitte. Sie leben 
hoch!“ — 
Ein Toast auf die deutschen Dichter folgte diesem und end— 
lich Uebergabe des Pokals an den Wiener Männergesangverein 
durch den Herrn Bürgermeister Seiler, welcher dann das Fest mit 
folgenden Worten beschloß: 
„Meine Herren, vergönnen Sie mir im Namen meiner Vater— 
stadt, die ich vertrete, wie Namens des Festausschusses, daß ich 
Ihnen noch ein herzliches Lebewohl zurufe. Ich reiche Ihnen 
Allen, Allen die Hand zum Abschiedsgruß. Reisen Sie glücklich
	        
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