Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

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Am letzten Abend des Festes versammelten sich die Sänger 
um 6 Uhr noch einmal in der Festhalle und ließen in kräftigen 
Chören die Lieder „Deutschland über Alles“, gedichtet von Hoff— 
mann v. Fallersleben, componirt von J. Haydn; — „Es klingt 
ein heller Klang“, gedichtet von M. v. Schenkendorf; — und zu— 
letzt in sinniger Weise: „Jägers Abschied vom Walde“, gedichtet 
von Eichendorf, componirt von Mendelssohn-Bartholdy — 
erschallen, untermischt mit sehr guten Einzelvorträgen, worunter 
auch der Annaberger allgemeine Männergesangverein mit gutem 
Erfolg auftrat und „Frühlingsnahen“ von Conradin Kreuzer zum 
Vortrag brachte. Einige fremde Sänger richteten noch herzliche 
Dankes- und Abschiedsworte an die Versammlung, von denen hier 
die eines Nord- und eines Süddeutschen wiedergegeben werden 
sollen: 
„Ich schätze mich glücklich“, sprach der Nordländer, „liebe 
Sangesbrüder und Freunde, nun auch ein Wort sprechen zu kön— 
nen, um dem lieben, lieben, ruhmreichen, besonders ja durch seine 
Gastfreundschaft ruhmreichen Nürnberg meinen Dank auszudrücken. 
Wie werden dir deine Gäste danken können für all diese Liebe, 
die aufopfernde Liebe, die du uns dargebracht, uns, deinen Gästen. 
Der Sänger hat nicht Gold, nicht Juwel, kein Angebinde, kein 
Festgeschenk konnte er mitbringen; er hat nichts weiter, als seine 
Liebe und seine Lieder. Mit denen sind wir gekommen und mit 
denen gehen wir. Wir haben glückliche Stunden in deiner Stadt, 
liebes Nürnberg, verlebt, sie werden uns unvergeßlich sein; und 
mit unsrer Liebe und mit unserm Liede tragen wir den Ruhm 
deiner Gastfreundschaft hinaus in alle Welt. Und wie treu die 
Versicherungen, die ich im Namen der Sänger dir, liebes Nürn— 
berg, hier zu geben wage, wie treu und wahr sie gemeint, wie sie 
aus dankbarem Herzen entstammen, das wollen wir besiegeln durch 
ein Hoch, in das alle Sänger von selbst einstimmen werden; so 
rufe ich nun: Ganz Nürnberg, vom reichsten Bürger bis zum 
ärmsten, vom höchsten Beamten bis zum niedrigsten, Soldaten 
und Bürger, Mann und Weib, Jüngling und Jungfrau, der Greis 
am Stabe und der Säugling an der Mutterbrust, kurz Alles, 
Alles, was da lebet und webet in Nürnberg, es lebe dreimal 
Hoch! Hoch! Hoch!“ —
	        
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