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Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit
Meinung, die Stadtgemeinde müsse sie auf Grund ihrer Heimatberechtigung entsprechend be—
schäftigen. Es haben sich insgesamt 3337 Arbeiter um Stellen in städtischen Betrieben ge—
meldet; nur 316 konnten untergebracht werden. Hiervon waren 45 gelernte Arbeiter.
Nachstehende Zusammenstellung veranschaulicht die Tätigkeit der Bermittlungs-Sammel-⸗
stelle für städtische Arbeiter im Jabre 1910.
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* 5 6680 50 sammen
Stellengesuche. .. . .. . . 33237 3337
Stellenangebbte.... 14 10 18 23 18 15 8 11 40 88 659 12 316
Sagfehie Etellen . . . . . . .... io is 231181185 M —23 313 246
Von den besetzten Stellen treffen auf
gewerbliche Arbeiler . . . . . . ... lo — 32 51 41 21 5 43
gelerme Arbeiter . ......* 147 23 g 4 7 z g g 273
Folgenden städtischen Amtern und Dienststellen wurden Arbeitskräfte zugewiesen: Bau—
magazin 7, Friedhofsverwaltung 1, Gaswerk 46, Grubenentleerung 5, Elektrizitätswerk 15,
Hauptfeuerwache 41, Krankenhaus 3, Schlachthof 3, Stadtgärtnerei 49, Bauamt 102, Straßen—
bahn 38, Vermessungsdienst 6, Dienstkommando der Polizeimannschaft 5.
Außerdem wurden 128 Putzfrauen für städtische Neubauten und 1l 453 Mann als Svilfs—
arbeiter zur Straßenreinigung bei Schneefall abgestellt.
Die Lehrlingsvermittlung vollzog sich genau in dem Rahmen des Vorjahres.
Die Beobachtung, daß ein großer Teil der Schüler sich nach gewissen Berufen, wie Elektrotechniker,
Mechaniker, Maschinenschlosser usw. drängt und ausbleibt, wenn nicht gleich passende Lehr—
stellen vorhanden sind, wurde auch im Berichtsjahre wieder gemacht. Nicht selten verhindert der
Umstand, daß das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht war oder die 8. Klasse der Werktagsschule
nicht besucht wurde, die Vermittlung. Nicht förderlich für die Tätigkeit des Arbeitsamtes ist
der Umstand, daß sich Lehrmeister direkt an die Klassenlehrer mit dem Ersuchen um Zuweisung
von Lehrlingen wenden und daß ein Teil der in den Monaten April bis Juni nötigen Lehr—
stellen erst zu einem Zeitpunkte zur Anmeldung gelangt, zu dem die Schüler nur noch ver—
einzelt zum Arbeitsamte kommen.
Im Fahre 1910 wurden beim Arbeitsamt durch die Schule 508 Gesuche um Zuweisung
von Lehrstellen eingereicht. Hiervon hatten sich 44 Schüler selbst eine Lehrstelle ermittelt,
während 102 Schüler auf die Bermittlung des Arbeitsamtes verzichteten. Es blieben demnach
noch 419 Schüler zur Vermittlung. Von auswärts wohnenden Schülern gingen 51 Gesuche
ein und im Laufe des Jahres kamen einzeln 91 Schüler zum Arbeitsamt. Es waren dem—
nach 501 Lehrstellengesuche zu behandeln. Angemeldet wurden 625 offene Lehrstellen. Hier—
von konnten 538 besetzt werden; auf den auswärtigen Verkehr treffen hiervon 38 Besetzungen.
Bei der weiblichen Abteilung gelangten in den Einlauf 45 Stellengesuche, 90 Stellen—
angebote. Besetzt konnten hiervon 40 Stellen werden.
Es waren demnach vorhanden:
1910 1000
606 Stellengesuche (5601 m., 46 w.) 614 Stellengesuche (594 m., 20 w.)
715 Stellenangebote (625 m., 00 w.) 647 Stellenangebote (613 m., 34 w.)
578 besetzte Stellen (538 m., 40 w.) 538 besetzte Stellen (532 m., 6 w.)
Das bedeutet eine Minderung der Stellengesuche um 8 * 1,35 eine Mehrung der
Stellenangebote um 68 — I10,5 96 und der besetzten Stellen um 40 — 7,496.
An der Gesamttätigkeit des Amtes sind die Lehrstellengesuche mit 1,38, die Lehrstellen—
angebote mit 2196 und die Lehrstellenbesetzungen mit 2,08 beteiligt.
Der Mitwirkung der Schule bei der Lehrstellenvermittlung sei hier anerkennend gedacht.