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machend, von diesem Vorwurfe sich frei erhielt. Denn wir finden
wiederholt, daß Nürnberg an Steuern, Mannschaft und Kriegs—⸗
material eine bedeutende Beihülfe gewährte, welche in der Regel
dem von den Markgrafen von Brandenburg von ihren fraͤnkischen
Besitzungen gestellten Contingente gleichkam; so in dem Zuge
gegen Burgund, in welchem die Stadt mit der Führung des
heil. Römischen Reichspaniers beehrt wurde, und in dem Schwei—
zerkriege Maximilians, zu welchem Nuͤrnberg unter der Anführung
des bekannten Wilibald Pirkheimer neben dem Fußvolk und der
Reiterei auch schon 6 Feldschlangen stellte. Friedrich III. und
Marimilian verweilten denn auch oft und lange in Nuͤrnberg.
Der erstere, wie hier beiläufig bemerkt werden mag, freilich auch
deshalb, weil er dort einen für allerlei Kurzweil sehr geeigneten
Schauplatz fand; bald veranstaltete er großartige Aufzüge und
Processionen, bald ertheilte er im Kaiserlichen Ornate vor dem
Rieterischen Hause am Markte den Fürsten und Herren ihre
Lehen, oder er krönte den Dichter Conrad Celtes mit dem Lor—
beerkranze oder er versammelte die ganze Nuͤrnberger Schuljugend
und vertheilte eigenhändig unter sie Lebkuchen mit dem Kaiser—
lichen Bildnisse. Der ritterliche Maximilian betheiligte sich selbst
an einem in Nuͤrnberg abgehaltenen Turniere, hatte aber auch
das mit andern Rittern seiner Zeit gemein, daß es ihm in der
Regel dann am meisten an Geld fehlte, wenn er dessen am
nöthigsten bedurfte, so daß einmal, als er abziehen wollte, ohne
die seiner Hofhaltung gelieferten Beduͤrfnisse bezahlt zu haben,
Nürnberger Handwerker wegen einer Forderung von 8000 Fl.
seinem Pferde in die Zügel fielen und ihn nicht abreisen lassen
wollten.“) Gleichwohl ist kaum ein Kaiser nach ihm von den
Nürnbergern in gleicher Weise geliebt und verehrt worden. Die
von ihm getroffenen Anordnungen, die Aufstellung des ewigen
Landfriedens und die Errichtung des Reichskammergerichts, waren
auch Dinge, welche ganz im Sinne der Reichsstädte waren und
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* Joannes ab Judag. S. 649.