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Drittes Kapitel.
berg Stimmen, welche auf Niederreißung der Stadtmauern
und Cinebnung des Stadigrabens dringen und Gründe,
wie die eben angeführten, für die Befeitigung ver alten
Feftungswerke angeben. S$ fcheint, daß der SGeift der Zer:
ftörung, der In der erften Dekade unferes Jahrhunderts fo
idlimm in Nürnberg rumorte und die Stadt fo vielen
Schnuckes entfleidete, wieder erwache, Doch cv wird ver:
gebens8 feine Hände nach dem ausftrecfen, was unfere Ya:
ter mit fo viel Mühe und mit fo fdhwveren Koften gebaut
haben; er wird nur bewirken, daß ih alle MWohlmei:
nenden vereinigen und ich einmüthig dem eutgegenftemmen,
was Ddiefer vandalifhe Geift der Zerftörung begehrt, und
{fo werden unfere ehrwürdigen Stadimauern wohl erbalten
Dleiben, wie fie find.
Sieben wir nun vom Marthore rechts an der Stadt:
manner hin, fo erblicen wir die grauen Thlürme, Warten
und Sebäude der Kaijerburg, die wir zum Schluffe be:
yYuchen mollen.
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Mas
Die Königliche Rurg von Nürnberg.
Daß auf dem Burgberge die Älteften Gebäude von
Dürnberg oder wenigftens Mefte derfelben zu finden find,
it gewiß. Der fünfecfige Zhurm ift feinem ganzen
Ausjehen nach eine alte, in den fränkifhen Wald gebaute
Warte gewefen, die vielleicht viele Hundert Jahre einfam
in dem weiten Forjte ftand, ehe man daran dachte, fich
um diefelbe herum anzubauen. Wer diefes Gebäude ev:
richtete und zu weldem Zwecke c8 erbaur ward, Darüber
it nirgendS8s Auffchluß gefunden morden. Aber um das
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