Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

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Schiller, ein Mann und Vorbild; 
von 
Joseph Rank. 
Drei Jahre sind es her, als eines Tages in das Schiller— 
haus zu Weimar ein junger Fremder trat und mit bewegter 
Stimme fragte: 
„Wohnt Schiller hier und ist er zu sprechen?“ 
„Der Hausaufseher sah den Fremden an und erwiederte: 
„Schiller wohnte hier — allein — der Dichter lebt nicht 
mehr.“ 
/ 
Betroffen prüfte der Fremde die Mienen des Hausauf— 
sehers und als er in denselben die Richtigkeit der Antwort 
las, wechselte er die Farbe, senkte den Blick zu Boden, sagte 
stille für sich: „Er lebt nicht mehr!“ und drehte sich um, das 
Haus zu verlassen; an der Schwelle noch einmal inne haltend 
gestand er jetzt: er komme aus weiter Ferne her, habe erst in 
jüngster Zeit die Werke Schillers kennen gelernt, habe sie mit 
Erstaunen und Bewunderung gelesen und sei, ohne vom Dichter 
mehr zu wissen.als daß er zuletzt in Weimar gelebt, herbeige— 
eilt, dem ausserordentlichen Manne seine Verehrung zu be— 
weisen. 
„Ich dachte“ schloß er sein Bekenntniß: „Schiller könne 
nicht todt sein, Schiller müsse noch leben!“— 
Für wen — und wäre er noch so vertraut mit dem Leben 
und Tode des Dichters, hätte dieser Ausruf nicht etras Wah— 
res, etwas tief Empfundenes? 
Der sollte nicht mehr unter uns sein, dessen Worte un—
	        
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