DAS MONUMENT ALBRECHT DÜRER’S.
Dars sich Nürnberg’s Gegenwart noch Viel auf die Kunststrebungen
seiner Vergangenheit zu Gute thut, ist wobl eine an sich klare That-
sache, die auch ihre Rechtfertigung in sich selber trägt. Der schöpfe-
rische Mittelpunkt ‚aller vergangenen Kunststrebungen war aber ge-
wifs der in allen Landen . mit Ruhm genannte Reformator der deut-
schen Schule, Albrecht Dürer, von dessen grofsartigen Leistungen
leider seine Vaterstadt. nur wenige Werke mehr aufzuweisen hat. Sein
Gedächtnifs und sein. männlich schönes Bild festzuhalten für die Nach-
kömmen, wurde. von den Nürnbergern beschlossen, von König Lud-
wig I; der selbst einen namhaften Beitrag leistete, dazu angeregt,
Taf. 26. ihm durch veranstaltete freiwillige Sammlungen ein Monument zu
setzen ; wozu der Grundstein am 7. April 1828 gelegt wurde. Rauch
in Berlin lieferte nach des Königs Willen das Modell, Burgschmiet
übernahm den Guls und ‚vollendete denselben mit meisterlicher Ge-
schicklichkeit. Die hbronzene Statue ist 11 Schuh hoch. Enthüllt
wurde das Monument am 21. Mai 1840. Der Platz, worauf es steht.
ist etwas abschüssig, wefshalb‘ auch das Standbild von der hinteren
Seite etwas geduckt erscheint, Das mit hölzernem Gatter umgebene,
etwas knapp zugemessene. Piedestal, aus weilsem Gestein, trägt an
seiner vörderen Seite die einfache Inschrift: Albrecht Dürer, die
hintere Seite : errichtet am 21. Mai 1840. Das schöne, edle Haupt
mit den langen reichen. Locken ist .der Sebaldkirche. zugewendet , ein
faltenreicher pelzverbrämter Mantel, den die Linke leicht zusammen-
fast, umschlie(st die kräftige Gestalt, die Rechte hält Pinsel und ein
Lörbeerreis. So steht er da, ein Sieger auf den friedlichen Gefilden
der Kunst, auf denen keine Blume geblüht hat, die er, nicht aus
treuem Herzen gepflegt.