«OO.
Ritter, Paul
geb, 4. März 1329 zu Nürnberg, lebt daselbst.
Die alte Schau zu Nürnberg
zur Zeit des Einzugs Gustav Adolfs den 21. März 1632.
Nachdem der bayrische Feldherr Graf Tilly schon
seit Wochen mit einer Armee von 20,000 Mann in der
Umgebung Nürnbergs gelegen und seine zügellose Sol-
dateska das Land aufs Neue verwüstet hatte, musste
er vor dem mit 40,000 Mann von Norden heranrückenden
König von Schweden den Rückzug antreten und Gustav
Adolf wurde deshalb von den arg bedrängten Bewohnern
der Stadt als Erretter aus grosser Noth mit unbeschreib-
lichem Jubel empfangen. Eine Deputation des Rathes
war dem König entgegengekommen und geleitete ihn
durch die Stadt an der alten Schau und der Sebaldus-
kirche vorbei nach dem Imhof’schen Hause am Aegidien-
platz, wo er Absteigquartier nahm. Den Zug eröffnete
die 200 Mann starke Nürnbergische Reiterei mit zwei
Trompetern, dann folgte die vorerwähnte Deputation
und eine Anzahl vornehmer Fremder. Hierauf kamen
6 schwedische Trompeter mit einem Heerpauker, des
Königs Leibrosse und dann der königliche Hofmarschall
Bernulph von Crailsheim, der entthronte König von
Böhmen Friedrich von der Pfalz, Herzog August,
Pfalzgraf zu Sulzbach, Markgraf Carl von Baden-Durlach
und ein Herzog von Holstein nebst vielen anderen edlen
Herren. Den Schluss bildeten einige Abtheilungen
schwedischer Dragoner, die in ihrer Standarte ein ge-
spaltenes blutrothes Kreuz mit Todtenkopf führten.
Nachdem der König getafelt hatte und nebst seinem
Gefolge vom hohen Rathe reich beschenkt worden war,
verliess er noch am gleichen Tage die Stadt, um gegen
Schwabach und darauf nach Donauwörth zu ziehen, welch‘
letztere Stadt er schon wenige Tage später einnahm.
Bez. Paul Ritter-Nbg. 1884.
Leinwand, Höhe 1,41 m, Breite 1,79 m.