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bereit stehen konnte, gab seiner Freude darüber Ausdruck, solche Anhäng—
lichkeit an die Anstalt wahrzunehmen und lud, indem er die ehema—
ligen Schüler des Seminars herzlich willkommen hieß, dieselben ein,
die Räume der Anstalt mit einem Besuche zu beehren und sich der
Zeiten zu erinnern, da sie ehemals dieselben bewohnt haben.
Anknüpfend an diese mit vieler Befriedigung aufgenommene
Bewillkommnung, drückte Herr Regierungsrat Freih. v. Crailsheim
seine Freude über die kundgegebene Gesinnung der Anhänglichkeit und
Dankbarkeit aus und gab den Lehrern die Versicherung, daß die K. Re—
gierung es sich stets angelegen lassen sein werde, die Bestrebungen des
bayerischen Lehrervereins zu unterstützen, das Wohl der Schule und
der Lehrer kräftigst zu fördern.
Dem allseitigen Beifall, der dieser Rede zu teil wurde, folgte
die Ernennung eines Ehrenpräsidiums aus den ersten Zöglingen des
Seminars, darnach die Verlesung einer Anzahl von eingelaufenen
Glückwunschtelegrammen. Nun erhielt Herr Lehrer Breuning, Haupt—
kassier des bayerischen Lehrervereins, das Wort. Im „Gefühl für Offen—
heit, Wahrheit und Recht“, gedachte er der nach seiner Ansicht früher und
damals hervortretenden Schattenseiten unverblümt. Als derselbe unter
Beifall geendet, erfolgten noch mehrere, das Festprogramm betreffende
Mitteilungen und das ermunternde Schlußwort des Vorsitzenden zu
diesem einfachen Erinnerungsakt, der auf alle Teilnehmer sichtlich
einen tiefen Eindruck gemacht hatte.
Um 2 Uhr fand sich im Saale des Gasthofes zum weißen
Kreuz ein größerer Teil der Festgäste zum gemeinschaftlichen Mittags—
mahle zusammen, das mit einer Reihe von Trinksprüchen gewürzt
wurde, von denen der erste Sr. Majestät, dem geliebten König
Ludwig II. galt. Nachmittags versammelte sich eine große Anzahl
der Gäste im Pfriem'schen Garten, wo sich oft rührende Scenen des
unverhofften Wiedersehens und Wiedererkennens dem Auge des Beo—
bachters darboten. Hier brachte Herr Illing aus München ein
begeistertes Hoch auf Herrn Seminarinspektor Zahn aus, der sich
abends 8 Uhr wieder im Kreise seiner ehemaligen Schüler einfand.
Obwohl schon um 7 Uhr ein Teil der Gäste abgereist war, so
fanden sich neben vielen Beamten und Bürgern doch noch etwa 100
Lehrergäste im Saale zum weißen Lamme ein, wo sich eine recht animierte
Unterhaltung entwickelte, die bis tief in die Nacht hinein fortdauerte.
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