fullscreen: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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dem achten bande enden, oder ob sie sich in fol— 
gende sechs letzte baͤnde erstrecken soll“ veroͤffent— 
licht hatte. Der Verfasser des deutschen Helikons 
kommt hier zu dem sonderbaren Schluß, „ob nun 
wohl viel baͤsser scheinet wan zu ende des achten 
reimes ein schlus gemacht wird und die folgenden 
sechse eine meinung anfahen, so halt ich doch da— 
fuͤr, daß man sich allzeit daran nicht binden 
duͤrfe.“ Als Beweis werden ein Sonett von Opitz, 
ein gleiches von Petrarca und die franzoͤsische 
uͤbersetzung desselben angefuͤhrt. Jedenfalls hat 
Zesen mit seiner, uͤbrigens kurzen, theoretischen 
Auseinandersetzung nicht voͤllig unrecht. Wenn 
auch die uͤberwaͤltigende Mehrzahl aller Sonette 
jenen tiefgreifenden Einschnitt vorweist, und wenn 
auch trotz der waltenden dichterischen Zuͤgellosig— 
keit bei den wenigen deutschen Sonetten „nach 
den Regeln nur eingelassen wird,“ ist doch in 
England manches schoͤne Sonett im Sinne Zesens 
entstanden. Es waͤre darum unberechtigt, die 
Sonette Catharina Reginas aus dem genannten 
Grunde zu tadeln. Vorwuͤrfe sind weit eher da 
angebracht, wo sie aus metrischen Gruͤnden etwa 
ein notwendiges e unterdruͤckt (wollst, edlste, — was 
Buchner geruͤgt hatte), oder wenn sie singt: „wir 
muͤßen krach⸗ und brechen.“ Das e vor Vokalen 
faͤllt nach Zesens Vorschrift fort, auch werden die 
Zugestaͤndnisse des Meisters bezuͤglich des Reimens
	        
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