Metadaten: Die neue Zeit

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Ihre Dienstmagd sollte ste werden — ihre 
Dienstmagd! — 
Und' Anne hatte von nun an Ruhe vor Rose. 
Niemals wieder kam Rose zu Rottmanns und nie— 
mals sah man sie in der Stadt. Droben auf der 
Burg lebte sie ihrem Haß gegen die Menschen, die 
sie zur Dienstmagd hatten machen wollen, und 
nährte mit wilden Phantafien ihr leidenschaftliches 
Glücksverlaugen. 
Die Freundschaft der Rottmannschen und Feld— 
mannschen Kinder hielt fest. Nur zu Konrad konnte 
Anne in kein rechtes Verhältnis kommen. Ihrem 
gesunden Sinn war Konrads kränkliche Blafiertheit 
uünsympathisch. Und sie zeigte es in ihrer ehrlichen 
Art unverhohlen. Die jungen Mädchen waren seit 
ihrer Konfirmation nun wirklich „erwachsene Töchter“. 
Sie nahmen an Festlichkeiten und Vergnügungen 
teil, ja man suchte diese sogar den beiden zuliebe 
viel intensiver als bisher auf. 
Der Sommer brachte in Vereinen und Gesell— 
schaften fröhliche Ausflüge in Nürnbergs Umgebung 
— der Duhendteich wurde von bunten bewimpelten 
Schiffchen belebt, der Wald des Schmausenbucks 
hallte von fröhlichen Liedern wider. 
Beim großen Volksfest auf der Peterheide 
saßen nun Antonie und Anne unter den Hono— 
raltioren auf der Tribüne, sie mußten nicht mehr 
vor dem Dunkelwerden heimgehen. Und beide waren 
umworbene junge Damen. 
Anne trieb gern ihren Spaß mit den eifrigen 
Courmachern, Antonie schaute über alle weg, immer
	        
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