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behält er jidh vor, nach eigener Wahl zu Heiraten. Er will
jich felbft umfhauen nad einer Gattin, die feinem Herzen
zufjagt. In vierzehn Tagen foll die Hochzeit fein. Der
Markgraf hat nämlich auf der Jagd die Tochter eines Hirten
fennen gelernt. Diefe will er zu feiner Gemahlin erheben;
denn fie
Hat feinem Herzen wohlgefallen
Ob den edeln Xunafrauen allen.
Auch übertrifft fie diefe an Zucht, Gebärden, Sitten
nd Zugend, jo daß Marko von ihr jagt:
Kein’ Edl’re hätt’ Eu’r Onad’ fönnen finden
Unter all’ ®önia- und Kürftenklinden.
Die Werbung des Markgrafen nimmt Orifelda mit den
Yünrten an:
Vater, eS ift der Wille dein,
So foll’3 mein Wil’ auch gänzlidh fein;
Doc bin der Chr'n ich gar unwürdig;
Weil aber Eu’r Onad ijt mein begiertg
Und mir Gott hat Er das Slüd,
So will id Euch in allen Stü’
Sehvorliant und unterthan fein.
3 fie dem Zürjten daS erfte Rind, eine Tochter, ge-
buren hat, preift diefer Jich glückfelig; dennody fheint Orifelda
irog alle dem nicht fein volles Vertrauen zu befißen. Der
Markaraf foricht zu Tich felbit:
Noch fehlt un einZ; wir wüßten gern,
Ob uns auch würd’ die Ö’mahlin fein
Sehorjam und gutwillig NO
Wenn wir begehrten ein jHımer Ding
Non ihr. das 7A zu Herzen aina.
Er wendet fich darauf an fie und giebt vor, daß der
Adel des Landes unwillig darüber fer, daß fie, die von
IOlechtem Stamme und unedler Art entjproffen fei, ihn nur
eine Tochter geboren Habe; um Frieden zu Haben, wolle er
das Rind töten Iaffen: doch fügt er hinzu: