Vorrede.
neyn Menschen gedruckt / als in etlichen Wochen von vilen geschrieben
moͤcht werden. Darauß so ein grosse menge der Buͤcher in allen Kuͤn⸗
sten an tag kompt. Es seind auch mit diser loͤblichen Kunst behendig⸗
keit / Sriechischer vnd Lateinischer Gelehrten / fuͤrtreffende nutzbarkei⸗
ten vnd vnderwelsungen / gleich so wol als in Teutscher Sprach / an vns
kommen / daß sie billich in hoher acht sol behalten werden. Mich duͤn⸗
cket aber auch zimlich / den Erfinder diser loͤblichen Kunst / seines wol
angewendten fleisses nicht zu berauben / damit die nachkommen wissen /
von wem sie dise Goͤttliche gutthat empfangen haben / vnd wem sie es
zurechnen sollen. Darumb hat Hans Ruttenberger / auß Teutscher
Nation buͤrtig / ein Mann von Rirterlichen Ehren / am aller ersten in
der Statt Mentz / am Rhein gelegen / dise Runst / Schrifften zu trucken /
erdacht / vnd ist daselbst zu treiben angefangen / auch ist nicht mit we⸗
niger geschickligkeit / der schwartzen Farben zubereitung / welcher sich
jetzt die Buchdruͤcker gebrauchen / von jm erfunden worden. Hiervon
mag gemeldten Authorem weiter lesen wem es gefellig. Vñ wirt fast in
allen stuͤcken dise ordnung gehalten / daß beneñt werde / wer ein jegliche
KRunst vnd Handwerck erfunden / auch wo es erfunden / wie denn dises
mein Buͤchlin / so bey nahe eben desselbigen Innhalts mit deß Polydori
Vergilij fein artiglich beschreibet / Welches ich nicht on geringen kosten
in eine verstendtliche vnd richtige ordnung habe bringen lassen / vnd
auch mit kuͤnstreichen Figuren aller vnd jeder angeregten stuͤck geziert /
allen Kuͤnstlern / vnd menniglich zu sonderm wolgefallen / nutz vnd
ehren / in druck verfertigt / auch in kurtz vormittels Goͤttlicher gnaden /
alle Thier gleichßfalles in druck verfertigen vnd an tag geben wil
Dieweil ich nun / Großguͤnstiger Herr vnd guter Freundt / diß Buͤch⸗
lin Von erfindung aller ding nach gemeinẽ brauch einem sonderlichen
der freyen vnd loblichen Kuͤnste Liebhabern / habe dediciern vnd zu
schreiben woͤllen / Ir aber vor andern / obgedachter Kuͤnste Liebhaber
seyt / bin ich vervrsacht / euch als meinem sonder geliebten Großguͤnsti⸗
geen Herrn vnd Freund / gemeldtes Buͤchlin zu zuschreiben / vnd damit
zu verehren / auff daß solcher gestalt vnd meinung euwer VName vnd
Seschlecht (welche on das berůmpt seyen) menniglichen bekaͤnntlicher /
vnd vnsterbiich gemacht wůͤrde. Bitt derwegen / jr wolt dasselbig zu
einem gluͤckseligen Neuwen Zar / von mir freundtlich annemmen/ vnd
gefallen lassen Hiermit seyt Gott dem Allmechtigen sampt den eu⸗
wern in seinen gnaͤdigen schutz vñ schirm befohlen. Da⸗
tum Frauckfurt am Mayn den 24. Decem⸗
bris / Anno 15 6 70