Volltext: Fünfzig Jahre Mitgliedschaft Nürnberg im Verband der Deutschen Buchdrucker

Prozent Lokalzuschlag für Nürnberg, die in Anbetracht der herrschenden Teuerung 
als das Mindestmaß des zu Verlangenden gilt, sowie für eine Verkürzung dor 
Arbeitszeit eintritt. Die Nürnberger Gehilfenschaft verspricht, fest und geschlossen 
hinter ihrem Vertreter zu stehen. 
In einer allgemeinen Buchdruckerversammlung am 7. Oktober berich— 
tete uns Gauvorsteher Kollege Seitz über das VResultat der Tarifverhand-— 
ungen in ausführlichem Vortrag. Vach ausgiebiger Diskussion gelangte 
folgende Entschließung zur Annahme: 
Die am 7. Oktober im Saale der „Vosenau“ in Rürnberg abgehaltene all— 
gjemeine Buchdruckerversammlung, die von Kollegen aus Ansbach, Erlangen, Fürth. 
dauf, Neumarkt i. O., Nürnberg, Schwabach usw. besucht ist, beschließt: Obwohl 
die in dem neuen Tarifvertrage festgesetzten Bestimmungen in Bezug auf Lohn— 
erhöhung den Erwartungen der Gehilfen nichtganz entsprechen, erklärt sich die 
Versammlung mit dem Resultate der Tarifberatungen einverstanden und erwartet 
von den Gehilfen, daß sie jederzeit mit Energie für den neuen Tarif eintreten. Sie 
yofft aber auch, daß die Prinzipale im Interesse des Friedens sich den neuen Ver— 
einbarungen fügen. Weiter spricht die Versammlung den Gehilfenvertretern Dank 
und Anerkennung aus. 
Die am 18. Vovember in München tagende Sitzung des Kreisamts 
des Tarifkreises V (Bauern) lehnte die beantragte Lokalzuschlagserhöhung 
von 15 auf 1756 Prozent für VRürnberg ab. Am Abend vorher hatte eine 
Vorberatung der Gehilfenvertreter der antragstellenden Städte mit den 
Sehilfenmitgliedern des Kreisamts stattgefunden, in der die Situation be— 
raten und die verschiedenen Möglichkeiten der Tarifdurchführung bezw. 
der erhöhten Lokalzuschläge eingehend besprochen wurden. Als Kreisamts— 
mitglieder nahmen von Nürnberg die Kollegen Fr. Link und Wilhelm 
Sermer teil, als Vertreter der Mitgliedschaft Vorsitzender Beischmidt. — 
Das Minimum wurde ab J. Januar 1007 festgesetzt auf 20.70 A für Aus— 
gelernte im ersten Gehilfenjahre, 26.45 A. für Gehilfen bis zum 2). Lebens— 
jahre, 27. 00 M vom 21. bis 24. Jahre und 28.75 M. nach vollendetem 
24. Jahre inkl. 15 Prozent Lokalzuschlag. Es war dies mehr gegen früher 
. 70o A, .73 Al, 2. 30 M und 2.88 Al, durchschnittlich jJo Prozent. Die 
Maschinensetzer erhielten auf das Minimum 25 Prozent Aufschlag. Die 
wöchentliche Arbeitszeit wurde um eine halbe Stunde verkäürzt, betrug also 
aunmehr 53146 Stunden. 
Referate: am 21. April Arbeitersekretär M. Segitz über „Die 
Herbergsverhältnisse in Nürnberg“, am 19. Juni Kollege Beischmidt über 
„Die Anträge der Dresdener Buchdrucker-önnung zur bevorstehenden 
Tarifrevision“ und Steindruchker Oskar Vies über „Die Aussperrung der 
Steindrucker und Lithographen in Deutschland“. 
Unterstützungen an andere Gewerkschaften wurden bewilligt 300 Al 
250 M für die Steindrucker und Lithographen und 50 M für die Buch— 
dinder), durch freiwillige Sammlungen gingen noch ein 9).35 für erstere 
und 12.50 M für letztere. 
1907. 
In der Vertrauensmännerversammlung am 6. Januar wurde über die 
glatte Einführung des Tarifs berichtet. — Als Gehilfen-Kreisvertreter 
fungierte für die beginnende Tarifperiode Kollege Seitz-⸗München. j. Stell—
	        
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