Die goldenen Nüsse.
Nürnberger Sage.
Von J. Etktinger.
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Wer man von dem Standpunkte aus, wo einst
8 Ritter Eppelein von Gailingen auf der Burg
zu Nürnberg seinen bekannten Meisterritt gewagt haben
soll, nach Norden lugt, so stellt sich dem Auge das
berühmte Knoblauchsland dar, welches mehrere an—
muthige Dörfchen in sich begreift, die von den Nürn—
bergern recht fleißig besucht werden.
In einem dieser Ortschaften lebte vor vielen,
vielen Jahren ein kleines Bäuerlein, Nußkaspar ge—
nannt, weil er die schönsten Nüsse auf seinen Nuß—
bäumen hatte. Er trieb, wie seine Nachbarn, Gärtnerei
und legte sich vorzüglich auf die Kultur jener Wurzel,
die der Gegend den Namen gab.
Allein der gute Mann war kein Schoßkind des
Glücks und so sehr er sich abmühte und absorgte, sein
Hauswesen emporzubringen, ebenso unfreundlich wandte
ihm die parteisüchtige Frau Fortuna den Rücken, weil
sie einmal, eigensinnig genug, sich nicht erbitten oder
mit Erfolg aufsuchen läßt, sondern ihre Günstlinge
selbst wählt.
Was unser Kaspar auch anfing, alles mißglückte
ihm. Bald hatte er bedeutende Verluste durch böse