Full text: Die Dichtungen des Hans Sachs zur Geschichte der Stadt Wien

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Da haben die hussern arg 
All fleck durchstreifft, verwuͤst, verbrend, 
Weiber vnd jungfrawen geschend, 
Wie man noch find die todten leiber. 
Auch schnittens auf die schwangern weiber, 
Die Kinder auff die spieß sie steckten 
Vnd sie auff gen dem himmel reckten, 
Darob eim Christenmenschen grauset. 
Auch erwuͤrgten sie etlich tauset, 
Auch fuͤrtens etlich tausent hin 
Kecht als das vieh triebens mit in. 
Als dieser jamer gewert hat 
Zu rings herumb vmb Wien die statt, 
Auffwaerts der Thonaw fuͤnffzehn meyl, 
Nun deß monats in grosser eyl 
Am sechs vnd zweintzigsten tag da bracht 
Der tuͤrck sein gantze heeresmacht, 
Fuͤr Wien auff wasser vnd auff land, 
Kingsweiß sich laͤgert alles fand. 
Es waren zwo meyl berg vnd thal 
Voll zelt geschlagen vberal; 
Die laͤger auff S. Steffans thurn 
Mit nichte vbersehen wurn. 
Deß Keysers laͤger das war vor 
Sanct Marxen, bey dem stubenthor 
Biß auff schwechet vnd dutmandorff 
Lin schantz man in der mitt auffworff, 
Darhinder waren frey gestelt 
Dreyhundert stuͤck feldgschuͤtz erwelt, 
zuwarten auff ein schlacht all tag, 
Vnd in der mitt der Keyser lag 
70 
75 
80 
85 
30 
95
	        
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