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gliedern Gelegenheit gegeben, sich mit allen neuen Erscheinungen und
Fortschritten bekannt zu machen und das bisher bestehende Lesezimmer
als überflüssig erachtet worden.
Schwarz schuf durch Schenkung getrockneter Pflanzen die Grund
lage für ein Herbarium von Nürnberg und Umgegend, sowie für ein all-
gemeines Herbar, welche beide stetig durch denselben, durch Rehm, Voit,
Rodler u. a. vergröfsert wurden. Arnold schenkt wertvolles Material an
Flechten, und das Flechtenherbar wird von Herz geordnet und etikettiert,
desgleichen dediziert Marsching ein sehr wertvolles Kryptogamenherbar
von Apotheker Funk in Gefrees, 1801 —1836 herausgegeben, und Bäumler
eine ausländische Holzsammlung. Arnold hatte gewissermafsen als Gegen-
gabe für die ihm zu Teil gewordene Ehrung eine Kiste mit südtiroler. und
südamerikanischen Mineralien übersandt, letztere von dem bekannten Bryo-
logen Lorenz gesammelt, ebenso wurde eine wertvolle Steinsammlung von
Apotheker Merkel nach dessen Tod durch seinen Sohn, Herrn Dr. Hans
Merkel, dem Verein überwiesen. Rehm schenkt Pernis apivorus und
Sterna nigra als erste Exemplare für eine ornithologische Sammlung, Sebald
einen ausgestopften Fuchs, dem sich bald noch andere ausgestopfte Säuge-
tiere und Vögel anreihen. Ende 1880 wandern Sammlung und Bibliothek
in die Wohnung von Schwarz auf dem Maxplatz.
Mancherlei Exkursionen wurden geplant und ausgeführt, zum Teil,
wie eine Pegnitzthalfahrt, durch Knapp poetisch verherrlicht. Eine von
Mehlis, der als Gast anwesend war, angeregte Ausgrabung verlief resul-
tatlos, gab aber schon damals Veranlassung, an die Gründung einer anthro-
Dologischen Sektion zu denken.
Die unabweisbare Pflicht, wieder mit einem Band Abhandlungen an
die Öffentlichkeit zu treten und dafür Mittel zu schaffen, nötigte infolge
der stereotypen Ebbe in der Vereinskasse zu Einschränkungen und zwar
zur Streichung einer Anzahl bisher gehaltener vortrefflicher Zeitschriften,
deren Fortsetzung wir in der Bibliothek ungern vermissen. Die trotzdem
erwachsenen Überkosten wurden durch namhafte Beiträge opferwilliger
Mitglieder gedeckt. Den 1877 erscheinenden VI. Band der Abhandlungen
eröffnet eine Arbeit mathematisch-historischen Inhalts von Günther, daran
schliefsen sich die anmutigen Tagebuchblätter Knapp’s und vor allem
Kochs Verzeichnis der bei Nürnberg bis dahin beobachteten Arach-
niden. Der VII Band erschien als Festschrift zur Feier des 80 jährigen
Jubiläums. Er enthält die oben zitierten Mitteilungen aus der Geschichte
der Naturhistorischen Gesellschaft von Friedr. Knapp, und Nachträge
zu Sturm und Schnizlein’s Flora von Nürnberg und Erlangen von
August Schwarz u. a. m.
Nach aufsen hin entfaltete der Verein eine gewisse Thätigkeit, indem
er die Anregung zur Etiquettierung der in den städtischen Anlagen vor-
handenen Gewächse gab und einen vom kgl. preufsischen Ministerium für
Landwirtschaft eingelaufenen statistischen Fragebogen. die Zusammen-