aus / unter welchen ein Mensch zu dieser / der andere zu jener seinelnclination
zuneigung hat Dann wie wir wissen / so sind etzliche / die / was zut Speise des
schenʒ etzliche / was zum Tranck; wieder etzliche / was zur Kleidung gehoͤret / be⸗
1ztheils arbeiten von Holtz / theils von Steinen / theils vom Eisen / und so
an.
Es hat aber GOtt der HErr nicht allein die Manns Personen zur Arbeit al⸗
¶verbunden: sondern wie Er auch dem Weilblichen Geschlechte Augen zu sehen /
Ohren zu hoͤren / die Zunge zu reden gegeben / und ihnen das Hertz mit Verstand er⸗
fuͤllet: also hat Er ihnen auch die Haͤnde zur Arbeit mitgetheilet / daß sie dieselbige
nicht in den Schos legen / sondern zu ehrlichen Verrichtungen gewehnen / und et⸗
was gutes damit schaffen sollen. Daher ist die Arbeit gleichsam getheilet / und etzli⸗
che / die dem Manns⸗etzliche die dem Weiblichen Geschlechte besser anstehet / also / daß
wann dieselbige verwechselt / und von den Manns⸗Personen Weiber? Arbeit / oder
von Weibs Personen Maͤnner⸗Arbeit verrichtet werden / eines so wohl als das an⸗
—V— Unehren / gereichet / der sich auf sol⸗
che Peise aus den Schrancken seines Beruffs bringen laͤsset. Wie es denn dem letz⸗
ten Koͤnige in Assyrien Sardanapalo noch heutiges Tages nach so viel hundert
und mehr als 2000. Jahren zur unausleschlichen Schmach / unvergessen bleibet /
daß er unter dem Frauenzimmer gesessen / bey ihnen genehtet / gesticket / und andere
Weibliche Arbeit gemacht hat.
Wie es aber im Gegentheil einem jeglichen loͤblich anstehet / wann er das Je⸗
nige / was seinem Stande gemaͤs ist / wohl und vernuͤnfftig angeben und hinaus fuͤh⸗
ren kan / auch demselben der Gebuͤhr nach oblieget: als finden sich nicht nur man⸗
chertey Geschaͤfft und Arbeit / darmit die Maͤns— Personen umzugehen haben /
sondern es sind auch des Frauenzimmers Werck und Kuͤnste unterschiedlich / daß sie
die
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