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Wappen von Karl IV., der am 29. Sept. 1350 in Nürn—
berg einzog, und einen Volksaufstand unterdrückte. —
Ehedem gab es dreierlei Stadtsiegel: 1) den Jungfern—
adler mit gothischer Umschrift: Sigillum Universitatis Ci-
vium de Nurenberch; und den getheilten Adler nebst den
drei weißen und drei rothen Balken in einem halben
Schilde; 2) das Reichsschultheisensiegel, ein aufrecht stehen—
der Adler mit ausgebreiteten Flügeln nach der Linken
schauend, mit der Umschrift: Sigillum Schulteti de Nuren-
berg; ein späteres Schultheisensiegel ist ein nach der Rech—
ten schauender Adler mit der Umschrift: Sigillum Judieii
de Nurenbereh. 2) Das Sekretsiegel hatte den Jungfern—
adler mit der Umschrift: Secretum Civium de Nuremberch
und die von dem ältern geheimen Rathe erlassenen Schrif—
ten wurden mit einem kleineren Sekretsiegel versehen , das
den Jungfrauenadler und die Umschrift: Secretum Reipub.
Norinbergensis führte. Mit den öffentlichen Siegeln wurde
sehr sorgfältig umgegangen; über die Einführung neuer
Siegel führte man eigene Protokolle und so oft ein alter
Stempel zerschlagen oder ein neuer eingeführt wurde, ge—
schah dieß öffentlich. Noch sorgfältiger verfuhr man, wenn
ein Siegelstempel verloren ging. Im Jahr 1368 hat z. B.
der Magistrat ein neues Stadtsiegel fertigen lassen; da
wurde das alte in einem ledernen Beutel verwahrt mit den
Siegeln Albrecht Ebners, Friedrich Krauters, Heinrich Münz—
meisters, Berthold Tuchers, Michael Grundherrs und Leo—
pold Schürstabs versehen und in der Losungsstube nieder