56
—— — —
Nürnberg 1822 bei Riegel und Wießner“ zierlich und deut—
lich gestochen, von Heideloff componirt, als Nürnbergs ältestes
Stadtwappen angeführt. An öffentlichen Gebäuden findet
sich keine Spur von solchen „ältesten Wappeninsignien,“
wohl aber sieht man oft die drei Wappen, welche auf dem
Titelblatt des ersten Theils des angezogenen Taschenbuchs
abgebildet sind: den ganzen Adler mit nach der rechten
Seite blickendem Kopf, den sogenannten Jungfernadler
und den senkrecht getheilten Adler. Nach Andreas Rinder
hätten sich die Nürnberger ehemals eines Wappens bedient,
das im weißen Schilde drei schräg laufende rothe Bänder
führte, welche die drei Gränzflüsse des Gebiets Rednitz,
Schwabach und Schwarzach bedeuteten. Dieses einfache
Wappen wandelte Kaiser Konrad III. der viel für Nürn—
bergs Aufkommen that, als Zeichen reichsstädtischer Wuͤrde
in den Schild mit dem getheilten Adler um. Der Schild
ist in der Mitte durch getheilt, auf der rechten Seite sieht
man im goldnen Felde den schwarzen nach der Rechten
blickenden Adler, auf der linken zwischen drei silbernen,
drei rothe schräge Streifen. Der Adler, das Sinnbild der
Klugheit und der siegreichen Kraft, die rothen Streifen im
silbernen Schilde, die drei eben genannten Gränzflüsse des
ehemaligen Nürnberger Gebiets bezeichnend. Eine treffliche
Abbildung dieses Wappens ist an einem Vorsprung der in—
neren Grabenmauer bei dem Wöhrder Thürlein eingelassen.
Der ganze schwarze Adler mit nach der rechten Seite
blickendem Kopfe im goldnen Felde gehört auch zu Nürnbergs
Wappen und leitet sich daher, daß alle zur römisch-deutschen