Metadaten: Johann Tobias Kiessling und einige seiner Freunde nach ihrem Leben und Wirken

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Fonnte man e8 feinem freundlichen Angeficht und feinem von Liebe 
überfließenden Herzen recht anmerFen, wie wohl, wie innig wohl 
ihm bier fel. Er Fonnte in folcdhen Stunden nicht fatt werden 
von Dem zu rühmen und auf Den hinzuweifen, in Dem allein 
Heil und Leben ifl.- 
Freilich mußten e& fi auch bei folchen Selegenheiten die 
Alten gefallen laffen, daß ihr lieber Kießling vielfältig, und 
manchmal großentheils, von Kindern in Befchlag genommen 
wurde, denn die hatte er nun einmal gar fo gern und fie ihn, 
und die Mütter Famen oftmals, wenn ihnen die Kleinen Feine 
Ruhe ließen, weil fie von anderen Kindern fo viel von dem Herın 
Kießling aus Nürnberg hatten erzählen hören, weit her mit 
ihren Kindern, und hHörten zu, wie der liebe, freue Kinderfreund 
fo viel von Gott und Chrifto erzählte und die Kleinen, die fich an 
ihn anfchmiegten und herandrängten, gar Herzlich zur Segenliebe zu 
Dem ermahnte, der die Kinder und alle Menfchen fo lieb hat. 
So Fam einmal auch eine Mutter mit ihrem etwa fiebenz 
jährigen Kndblein zu diefem fremden guten Manne, von dem fie 
fcbon fo Vieles gehört. Und die Mutter wurde gar bewegt in 
ihrem Herzen von alle Dem, was fie in diefer neuen Urt von 
Kinderlehre, wo e8 war als wenn ein Kind zum andern fpräche, 
vernahm;z und da fie einige Jahre nachher voll Glauben und 
FreudigFeit aus der Welt ging, pries fie Gott für die Gnade, 
daß er fie mit diefem Manne habe bekannt werden laffen. Das 
Knäblein aber, obgleich e$ nicht AUNes, was e& da zum erften 
Male hörte, faffen Fonnte, behielt doch den Hauptinhalt der 
Ermahnungen, die ihm Kießling mit feiner unbefchreiblichen 
Herzlichkeit und Freundlichkeit gegeben, und das „DBorgefühl der 
ChriftenfeligFeit, “ welches e& damals empfunden, im Herzen, und 
e3 wurde nachmals aus dem Knablein mein lieber, im Dienfte 
des Herrn beim Weiden der Lämmer reich gefegneter Matthias 
Trautenberger, der mir die meiften diefer Nachrichten Über 
Kießlings Wirkfamkeit in Defterreich mitgetheilt hat. 
Am meiften finde ih in den vor mir liegenden [chriftlichen 
Nachrichten, der Befuche unfers Seligen in den Schartner Se:
	        
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