Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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einführen wollen „ allein sie haben sich fast alle als unstatt— 
haft erwiesen, ein Brauer hat sogar mit dem Wasser sei— 
nes artesischen Brunnens sein anderes Brunnenwasser ver— 
dorben. 
Zum Behuf der laufenden Wasser, von denen auch 
viele in Privathäusern unterhalten werden und für welche 
die Hausbesitzer, je nach der Quantität, ein Recht einlösen 
müssen, bestehen künstliche Wasserwerke, deren Beaufsichti— 
gung eigens verpflichteten Brunnenmeistern anvertraut ist. 
Diese Wasserwerke und Leitungen gehören zu den ältesten 
in Deutschland und haben eher bestanden als die Augsbur— 
ger. Für die Sebalder Seite sind die Wasserwerke in einem 
hölzernen achteckigen Thurm in 8 245; für die Lorenzer 
Seite in dem Thurm, durch welchen der Fischbach, der 
auch die Maschine treibt, in die Stadt fällt. Dieser 60 Fuß 
hohe Thurm hatte schon 1483 ein Wasserwerk und heutzu— 
tage ist die Maschine dieses Thurms für den Mechaniker, 
so wie für Liebhaber der Polytechnik ein sehenswürdiges 
Kunstprodukt. An hundert Eimer Wasser werden in der 
Stunde in zwei Behälter vier Stockwerke hoch aus ge— 
mauerten unter sich verbundenen Brunnen des Stadtgra— 
bens hinaufgetrieben, was durch sechs Stiefel, die mittelst 
dreier Waagbalken und einer dreifachen metallenen Kurbel 
bewirkt wird, die von einem durch den Fischbach getriebe— 
nen Wasserrade in Bewegung gesetzt sind. Für die laufen— 
den Wasser der Vorstadt Wöhrd besteht ebenfalls ein höl⸗ 
zerner Wasserthurm und für St. Johannis ist das Thürm— 
chen auf dem Kirchlein in Johanniskreuz dazu einge—
	        
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