Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Begehung des 25. August (Geburts- und Namenstag des 
Königs Ludwig 1) reiht sich eine achttägige Fröhlichkeit auf 
dem Ludwigsfelde (vordem Peterhaide), welche eine unzaͤhl— 
bare Menschenmenge von fern und nah in Nürnberg zu— 
sammenzieht. Das Fest ist unter dem Namen „Volksfest“ 
bekannt und unterscheidet sich freilich mächtig von den Volks— 
festen der alten Griechen, allein es wäre drum doch Scha— 
de, wenn es so nach und nach einschliefe, wozu schon eini— 
gemale Anzeichen vorhanden waren. Gründer dieses Festes, 
das am 25. August 1826 zum erstenmal ins Leben trat, ist der 
Stifter der meisten bayerischen Nationalfeste, Oberstlieutnant 
v. Spraul, dem sich Dr. Weidenkeller, Auernheimer, v. Pech— 
mann u. a. zur Ausführung anschlossen. Fragt man nun 
nach dem Hauptinhalte dieses Festes, so ist es ein buntes 
Vergnügtseyn in der auf dem Ludwigsfelde aufgeschlagenen 
Bierkolonie. Die Pferderennen, die noch vor wenig 
Jahren statt hatten, scheinen abgeschafft, aber die mittelal— 
terlichen Aufzüge mit vielen Fahnen, die Schießen mit 
Feuergewehr und Armbrust, Feuerwerke, Glückshafen, Kar— 
rousels und ein Rudel anderer zu einem solchen Feste gehö— 
render Attribute, bestehen noch und der jedes Jahr sich bil— 
dende Komits läßt sichs angelegen seyn, immer neue Be— 
schäftigungen der Sinne aufzubringen. Daß sie es darin 
nicht Allen recht machen können, das liegt in dem verschie— 
denen Anschauungs- und Begehrungsvermögen, womit die 
aus allen Ständen, Altern und Geschlechtern zusammenge— 
setzte Menge das Ludwigsfeld betritt. Im Allgemeinen ist 
man zufrieden mit dem Feste, wenn das Bier gut ist. —
	        
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