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deren Abschnitt bereits erwähnt. Hier moͤgen noch mehrere
angeführt seyn: die Gesellschaft zur Veförderung vaterlän—
discher Industrie, im Jahr 1792 gestiftet, leiht bedürftigen
Professionisten kleine Kapitalien ohne Zinsen und geht ihnen
sonst mit Rath und That an die Hand. Der Industrie—
und Cultur-Verein beschäftigt sich vorzugsweise mit der
praktischen Landwirthschaft und besitzt zu diesem Behufe aus—
gedehnte Gartenanlagen in der Sandgasse zwischen dem
Spittler- und Frauenthore, nebenbei werden den Mitglie—
dern allerlei Unterhaltungen (Ball, Harmoniemusik, Feuer—
werke u. dgl.) geboten. In demselben Lokale übt der The⸗
resien-Frauen-Verein seine Wohlthätigkeitswerke. Die
Sonntagsanstalt unter der Leitung von Paul Merkel, Fr.
Jubitz, Merk und Hermann Beckh sorgt dafür, daß Hand—
werksgesellen und Lehrlinge in (wenn es nöthig) geheitzten
Gemäaͤchern der polytechnischen Schule ihre Sonntagsabende
nützlich und anständig durch Lektüre ꝛc. hinbringen können.
Durch die Gründung eines Vereins zur Verhütung der
Thierquälerei hat Nürnberg in der neuesten Zeit ein schö—
nes Beispiel gegeben, welches vielfache Nachahmung gefun—
den hat. Ein Verein für Seidenzucht wird von dem Gast—
wirth zum rothen Roß Galimberti zusammengehalten und
zu diesem Zwecke eine kleine Maulbéerbaumplantage in dem
Stadtgraben nächst dem Frauenthor unterhalten. — Ein
wahrhaft männliches Vergnügen gewähren die Schießübun—
gen, woran die Bürger wäbhrend der schönen Jahreszeit
in eigenen, für diesen Zweck erbauten Häusern, Theil neh
men. Der Ursprung der Schützengesellschaften verliert sich
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