Metadaten: Kaspar Hauser

Das Ergebniß, zu dem Herr v. Artin gelangt, ist im 
wesentlichen folgendes: 
Bis zum Jahre 1830 regierte in Baden der echte 
Mannesstamm der Zähringer. Im Beginne des Jahrhunderts 
trachtete der Markgraf Ludwig, jüngster Sohn des 1811 ver— 
storbenen Großherzogs Karl Friedrich, nach dem Thron, hatte 
aber wenig Aussicht, da sein ältester Bruder Karl Ludwig 
männliche Nachkommenschaft hatte, und zwischen beiden noch 
der Markgraf Friedrich stand. Ebenfalls ehrgeizige Wünsche 
hegte die morgauatische Gemahlin Karl Friedrichs, Baronesse 
Geyer, später Gräfin Hochberg, welche ihren Söhnen die 
Succession eröffnen wollte. Beide verbündeten sich zur 
Durchführung ihrer Pläne. Der Tod kam ihnen, sei es zu— 
fällig, sei es in Folge geheimer Mache, zu Hülfe, indem er 
in unheimlicher Weise alle im Wege stehenden wegräumte. 
Wenn aber alle starben, und Ludwig auf den Thron kam, 
mußte die Hochberg befürchten, daß er eine legitime Ehe 
schloß und Söhne erzeugte, wodurch die Succession ihrer 
Söhne vereitelt worden wäre. Eine solche Ehe zu hinter— 
treiben, lag im Interesse der Intriguantin. Ein bloßes Ver— 
sprechen, auch ein Eid, sich nicht zu vermählen, hätte dem 
gewissenlosen Ludwig wenig Skrupeln gemacht. Es bedurfte 
eines Pressionsobjektes, um Ludwig in der Hand zu haben. 
Das sicherste Mittel war, gegen ihn einen legitimen Thron— 
folger, der ihm vorging, ausspielen zu können. Am 29. Sep— 
tember 1812 wurde dem regierenden Großherzog Karl von 
seiner Gemahlin Stephanie von Beauharnais ein Sohn
	        
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