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St. Jakob in Nürnberg 1828, bei Riegel und Wießner
1828 S. 41) ist es der Grabstein Melchiors von Neuneck,
deutschen Ordenscommenthur zu Nürnberg, gestorben 1491.
Nach den beiden Grabsteinen wäre noch auf eine bronzirte
Statue und auf ein Altärchen mit einem Oelbild: eine
Weihrauch streuende Frauengestalt aufmerksam zu machen.
Das Mittelschiff durchgehend, wird einem zunächst die
Kanzel auffallen, eine neuere Holzskulptur nach Heideloff's
Entwurf von Bildhauer Burgschmid, Rottermund und Schrei—
ner Graff ausgeführt. Die Ballustrade mit gothischen Or—
namenten schlängelt sich leicht gehalten um den Pfeiler bis
zum Kanzelstuhle, dessen Parapet in vergoldeten Feldern
die Figuren von Christus und den vier Evangelisten, den
fünf Kirchenvätern und Johannes dem Täufer trägt. Das
Dach der Kanzel steht in gehörigem Verhältnisse zum Gan—
zen und die Spitze bildet eine sehr gute vergoldete Sta—
tuette: Maria mit dem Christkinde, welche früher auf dem
Hochaltar zu sehen war. An dem Pfeiler, der Kanzel ge—
genüber, befindet sich ein Crucifix von geschickter Bildner—
hand.
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Auf der westlichen Empor, an dessen Brüstung der
Jungfernadler mit der Umschrift: Verneuert im VI. Jahre
der Gemeindeverfassung 1824, steht die 1826 — 1827 von
Augustin Bittner aus Freistadt erbaute neue Orgel, deren
Kosten zum Theil durch freiwillige Beiträge zusammenge⸗
bracht wurden. Ueber die Orgel herein wirft das mit far—
bigem Glas eingesetzte Fenster einen wohlthätig gedämpften
Schein in die Kirche.
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