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noch, daß sich endlich die Stimmen doch hören ließen. Den
Malern Kellner, (Vater und Söhnen) stellte man die Aufgabe
der Restauration an den Glasgemälden, und die Künstler
haben ihre Aufgabe mit Glück und Geschick gelöst, wie denn
überhaupt die lange verborgene Kunst der Glasmalerei der
Gegenwart wieder gewonnen ist, ja, was die Schönheit
und Richtigkeit der Zeichuung und Zusammensetzung be—
trifft, in verbessertem Zustande. Harmonie des Neuen und
Alten in Haltung und Farbe mußte bei der Restauration
in möglichste Berücksichtigung kommen und wenn ein geüb—
ter Blick auch bald die neuen Ausbesserungen erkennen wird,
so muß man doch zugestehen, daß es die Künstler verstan—
den haben, im Geiste der Alten zu arbeiten.
Das erste Fenster im Chor, das Tucher'sche, wurde
von Lorenz Tucher gestiftet und von dem Schweizer Spring—
lin 1481 gemalt. Unten sind mehrere Tucher'sche Wappen
und an beiden Seiten des Fensters laufen Säulen mit Fe—
stons empor, auf welchen Engel mit Füllhörnern stehen.
Ausserdem kommt das Wappen der Tucher'schen Familie
zum öftern im Fenster vor; 1727 fand eine Reparatur
statt. Unter dem Fenster hängen Hautlicedarstellungen mit
zum Theil recht ergötzlichen Figuren; auch ein altes Oelbild
dürfte zu bemerken seyn.
Das folgende Fenster enthält die Wappen der Familie
Hirsfogel, das Wappen der Geuder nebst den Wappen der
beiden Gemahlinnen des Julius v. Geuder mit der Zahl
1592. Einige Hautlicedarstellungen ziehen sich an der un—
tern Wand gegen das Grabmahl hin, das der Wittwe des
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