Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

102 
redtes Zeugniß, wie fähig und ausgerüstet Nürnberg im 
Modelliren und Gießen plastischer Werke gewesen ist. 
Der Sarg steht auf einem viereckigen Postament, an 
dem Reliefs einige von den Wunderwerken des heil. Se— 
bald vorstellen. An der dem Hauptaltare zugekehrten schma— 
len Seite steht die Statuette des Meisters Peter Vischer 
im Schurzfell mit Hammer und Bunzen, auf der andern 
Seite gegen die Kanzel die Statuette des heil. Sebaldus. 
Diesen Untersatz sammt Sarg überwölbt nun ein vielfältig 
zusammengesetzter Bau, oben mit drei kuppelartigen oft und 
zierlich durchbrochenen und gefügten Bedachungen endend, 
auf deren mittlerem das Christuskind, die Weltkugel in der 
Hand, steht. Zwölf Pfeiler, durch gothische Bogen ver— 
einigt, tragen diese Bedachungen; zwischen jedem solchen 
Pfeiler läuft eine schlanke Säule bis zur Mitte des Spitz⸗ 
bogens empor, am Postamente, wo der Sarg aufsteht, eine 
reich verzierte Unterlage bis zur Base hinab bildend, welche 
von größerem Umfang, als die Unterlage, auch mehrere Ver— 
zierungen und Figuren um sich vereinigt. An den vier 
Ecken stehen schön gezeichnete Candelaber. An den zwölf 
pfeilern stehen auf Postamenten die von aus den Basen 
der Pfeiler auslaufenden Saͤulchen gehalten werden, unter 
zierlichen Schirmdächern die Statuen der zwölf Apostel, eine 
prachtvolle Skulptur. Der Ausdruck der Gesichter, der Fal— 
tenschlag in den Gewandungen, der durch die mannichfachen 
Stellungen der Figuren bedingt wird, bewähren eine mei— 
sterhafte Conception und die entschiedenste Geübtheit techni— 
scher Ausführung. Ueber den Aposteln auf besondern Un⸗
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.