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D* älteste bekannte Rathaus der Reichsstadt 
Nürnberg) stand im Judenviertel, das bis zum 
Jahre 1349 den ganzen Hauptmarkt und die Gegend 
bis zum Dötschmannsplatz einnahm, auf der Südseite 
der heutigen Tuchgasse, sprang aber nach Norden 
weiter vor, so dafs hier nur ein schmaler Durchgang, 
eine sog, Reihe, übrig blieb, In diesem Gebäude hatte 
der Rat wohl schon im 13. Jahrhundert die oberen 
Räumlichkeiten für seine Amtsführung inne, während 
der untere Raum einem der bedeutendsten Gewerbe 
— dem der Tuchmacher — als Schaulokal eingeräumt 
war. Bis in den Anfang der 30er Jahre des ı4. Jahr- 
hunderts war dieses Rathaus in Gebrauch, dann aber 
traten, wahrscheinlich durch elementare Ereignisse her- 
vorgerufen, interimistische Verhältnisse ein. Bald hielt 
der Rat seine Sitzungen in Ulrich Hallers Haus, bald 
im Augustinerkloster ab und bezog endlich das heute 
noch durch den sogenannten Jungfrauenadler auf der 
Ostseite ausgezeichnete Haus Winklerstrafse No. 37, 
aber auch nur für wenige TJahre. 
1) Wer sich über das Rathaus zu Nürnberg nach der bau- 
und kulturgeschichtlichen Seite hin des näheren unterrichten 
will, der findet Ausführlicheres in dem „Rathaus zu Nürnberg 
von Ernst Mummenhoff. Mit Abbildungen nach alten Originalen, 
Maf[saufnahmen etc., sowie nach A, von Essenweins Entwürfen 
von Heinrich Wallraff, Im Auftrag und mit Unterstützung .der 
Stadt Nürnberg herausgegeben vom Verein für Geschichte der 
Stadt Nürnberg. Nürnberg, Verlag von Joh. Leonh, Schrag, 
[8S9o1.“