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Verwaltungen dieses Vermoͤgens die redlichsten Anordnungen
getroffen sind. Die Summen, die aus den Stiftungen für
Schulen, für Universitätsstipendien, wozu die neuere Zeit auch
Nichtnürnberger zulaͤßt, sind eine nicht genug dankenswerthe Wohl—
chat, die von der Sorge der Vorzeit ausgegangen ist, aber auch
von der Gegenwart noch im Schwung erhalten wird.—
Eine der bedeutendsten Stiftungen ist die aus einem Traume
entkeimte von Conrad Groß 1331 gemachte, die Grü ndung des
heiligen Geistspitals, zu welcher nachgehends die Stiftungsfonds
des Elisabethenspitals, der Mendel'schen Stiftung und des Lan—
dauer Zwölfbruderhauses genommen wurden. Nach dem Willen
des Stifters ist das heilige Geistspital zur Aufnahme von hun⸗
dert alten arbeitsunfaͤhigen Menschen bestimmt, die darin Ob—
dach, Kost, Kleider und Verpflegung erhalten, so lange ste
leben. Doch w ird diese Zahl von hundert überschri tten und be⸗
traͤgt wohl an 300. Die Einrichtung in dies em Institute, das
alle nur erdenklichen zu seiner Bestimmung noͤthigen Requisiten,
auch eine Apotheke, enthaͤlt, wird von allen, die nicht der Undank
Beherrscht, gelobt, auch die Hausordnung ist durchaus nicht strenge,
die Aufgenommenen erhalten bis zu einer gewissen Stunde des
Abends die Erlaubniß, in der Stadt zu verkehren, und die Kost ist
äusserst gesund und nahrhaft. Das Spital faßt etwa 350 Per⸗
sonen, weßhalb auch, da der Fonds ausreicht, stets mehr auf—
genommen werden, als der Stifter bestimmt hat. Ueber das
Gebaͤude selbst ist weiter unten die Rede. —
Das Findel- und Waisenhaus wurde von Franziskaner—
moͤnchen gegründet 1493 (nach anderen schon 1365,) ist zur