fullscreen: Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten

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Der große Rathhaussaal besindet sich ebenfalls im ersten 
Stocke und gehört dem ältesten Theile des Rathhauses an. Die 
Größe desselben beträgt 80 Fuß in der Länge und 30 Fuß in 
der Breite. Die Deckenwoͤlbung aus Holz fertigte im Jahre 
1613 Hans Wilhelm Behaim, sowie den Kronenleuchter der— 
selbe Meister in das Rathhaus ablieferte. Die Glasmalereien 
in den der, Rathhausgasse zugekehrten Fenstern sind von Veit 
Hirschoogel (1521.) Das lebensgroße Bild des Königs 
Ludwig von Bayern hat Friedrich Hahm nach Stieler co— 
pirt. Albrecht Dürer hat die Wandgemälde auf der einen 
Seite des Saals ausgeführt, vorstellend den Triumphzug Kai— 
ser MaximiliansJ. nach Willibald Birkh eimer, mit vie— 
len lateinis chen Aufs chriften und Sentenzen, dann eine Gruppe 
Mustkanten auf einem Balkon, angeblich ehemalige Stadtmu— 
sikanten, fexner einen Richter mit Eselsohren zwischen der Un— 
wissenheit und dem Verdacht, ein Unschuldiger kniet vor dem 
Richter, und die Verlaͤumdung, der Trug, der Neid, die Nachstellung, 
die Uebereilung, der Irrthum, die Strafe, die Reue und die Wahrheit 
bilden die zu dieser Richterscene gehörenden Figuren. Die Wand— 
gemaͤlde auf der Fensterseite stellen politische Sinnbilder mit 
passenden Inschriften vor und rühren von G. Weyer her, 
wurden 1824 durch Perreira und Rohrich restaurirt. Unter 
diesen Fresken befindet sich eine Abbildung der Guillotine, wor— 
aus zu entnehmen, daß die Einführung dieses Instrumentes 
einer viel früheren Zeit, als der französischen Revolution, an⸗ 
gehört. (200 Jahre früher.) Der Triumphzug A. Dürers 
hat durch die Uebermalung G. Weyhers leider sehr viel ver— 
—P
	        
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