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12. Wohlthätigkeits ⸗und Krankenanstalten, Stif⸗
tungen, Förderungsmittel zum Wohlstand.
Der Wohlthätigkeitssinn der alten Nürnberger, der sich
noch in vielen Ueberbleibseln deutlich ausspricht, ist auch auf
die Nürnberger der Jetztzeit uͤbergegangen, die in mannichfaltigen
Maasnahmen denen, die es bedürfen, Hülfe gewähren. Die
umfassende Thätigkeit der Lokalarmenpflege, die aus den wö⸗
chentlichen Beiträgen der Einwohner den Armen das Betteln
erspart und solche Leute, die dem Müssiggang und den daraus
entspringenden Lastern sich ergeben wollen, der Armenbeschäaͤfti—
gungsanstalt im Katharinenkloster überläßt, wo sie ihren Kraͤf⸗
ten angemessene Arbeiten verrichten müssen und dafür unterhal⸗
ten werden; die zur Heilung kranker Armer (Irre und an
Augen Leidende nicht ausgenommen) getroffenen Maasregeln;
das thatsächliche Mitleiden, das an viele vers chämte Arme s eine
reichlichen freiwilligen Gaben richtet, das Alles zusammengefaßt,
läßt keine so traurigen Bilder der Armuth zum Vorschein kom⸗
men, wie sie in anderen Städten das Auge so unangenehm
beruͤhren, wenn gleich auch in Nürnberg einzelne Ausnahmen
nicht wohl verhütet werden können.
Außerdem darf man nahe an 300 Institute mit einer Ver—
moͤgensdisposition von etwa drei ein halb Millionen Gulden
zur Verminderung der Armuth und Bedrängniß aller Art an⸗
nehmen, deren Verwendung nur auch immer genau nach dem
Willen der Stifter erfolgen sollte, wie wohl über die treuen