Volltext: Mein Kriegs-Tagebuch vom 29. Juli bis 1. September 1870

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aivbonakirten wir wieder einmal zur AbiwehShung; ohne etwas genofjen zu haz 
Sen, legte ih mid au cin Feuer, um den nicht gehabien Schlaf der vergan- 
genen Nacht einzuholen, 
7, Anguit, 
Meine Füße, die dem Feuer zunächft lagen, wmaren 3zienılich [o gut mie 
gebraten, meine Arne Fonnte ich eher als erfroren vegiftriren. Wir lagen in 
der Nähe von Neichshofen, jedoch auf dem Verge in der Nähe eines Wald: 
Taum8s und Hatten wegen des najfen Bodens während der Macht mit Arolt zu 
Fämpfen. Die rothen Najen ftacdhen am VWorgen ganz abjonderlich gegen die 
lanue Uniform ab, und diefe Temperaturmerkmale Iprachen beredter als Worte 
c8 Fönnten. 
Während wir Kaffee tranken, murde wieder ein ganz aunftändig großer 
Haufen Gefangener eingebracht, wahrfdheihntidh fokche, denen bei der Verfolgung 
die Beine den Schorjanı verweigerten und die Deshalb cine Luftveränderung 
oder einen Vergnägungszug nad Deutichland befehlojffen. Unjer Marich be: 
ihräukfte fih heute nur auf ca. eine 3/, Wegitunde, bis zu dem gegen Nieder: 
Broun abfallenden Plateaurand, mo wir wieder bivoouakirten. 
Hier fahH man die Spuren der Schlacht oder eigentlich Alucht ziemlich 
deutlich. Waffen und Uniformen, Wägen, Ratronen, Ambulancen und AÜpo- 
‘heferfäiten, Tornifter, Helme aller Waffengattungen lagen in ganz erfleckiicher 
Anzahl umher. Doch galt ec vorläufig etwas zu genießen, bevor man ich 
das Schlachtfeld anfah. An diejfent Tage waren wir mit irdijhen Genüfjen 
überreich verjehen. Den ganzen Tag wurde geichlachtet, gefocht und gebraten, 
die Kefjel immer nur Icer gemacht, um aufs Heue gefüllt zu merden. Huch 
Wein, elbit ein Fäßchen ganz pafjahles Bier, Hatte das zum Kequiriren aus: 
gezogene Detachement eingebracht und In Niederbronn ward eine Värkerei be- 
eist, Deren Produkte im Voraus für uns in Vejcdhlag genommen maren, Co 
mar für das Veibliche geforgt, man founte fich mm auch dem ®eiftigen widmen. 
Dies beftand zunächft in der Mustkramung cine8 mächtigen Koffers, gefüllt mit 
alfen möglichen nöthigen und unndthigem Zeug, größten Theils Büchern. 
Dbenauf lagen ausgezeichnete Specialfarten aller Gegenden Deutichlands 
65 hinauf nad) Rönigsberg ; von Den, was jenfeits des Nheins ag, war nichts 
zu fehen. Sch mar nicht fo ftolz, wie mein werther Kofferverlierer und hatte 
‚ir die Karten der Rialz und Badeu’s nebft Neberfihtskarten eingefteckt,” frei: 
üch unnlig, denn der Beludh auf Ddeutjdhen Boden war Bereits dankend abge- 
lehnt. AMijo weiter im Text. 
Instructions pour toutes les armes en campagne. So, die find alfo im 
Koffer, die Kenntnifje; freilidd danır braucht man fi den Kopf nicht fo zu 
befhweren. 
Halt, — jebt Kommen Briefe, — bielleidht von der Dukeinea, die ihren 
leisten Chignon auf den Altar des Vaterlandes gelegt? VBorlejen! Vorlejen ! 
iholl e5. »Monsieur — j’en suis fach6 — de neouveau -— la bonte — de payer 
vos dettes, s’il vous plait etc. So, fo, das ft der vielen Worte Kurzer 
Sinn, did drückte da der Schuh. Ja, ja. 
Das Leben ift der Güter Höchfte8 nicht, 
Der Uebel größte3 aber find die Schulden, 
der arme »mirchand tailleur« jammern : 
Bas ich genäht für ihn, oft bei der Kerze Strahlen, 
Xit eine heila'e Schuld. € thHut fie nicht bezahlen.
	        
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