4. Das Nekrologium T der Nürnberger Synagoge: Toten- und
Spendenliste ca. 1280—1546.
Deutsche Übersetzung aus dem hebräischen Original in Mainz, Isr. Religions-
gesellschaft : Bd. ı des sogen. Mainzer Memorbuchs. Auszüge im Memor-
buch der (Gemeinde Pfersee (Perles in Monatsschrift für Gesch. und Wiss.
a. Judentums NXIL 513) und in Quellen z. (esch. d. Juden in Deutschl,
II, 85-93. Benutzt von Carmoly, Die Juden zu Mainz im Mittelalter
Israelit VI,524 ff.) und Neubauer. Le Memorbuch de Mayence (Revue des
studes juives IV, ı ff.)
Jer in Nürnberg wohnende R. Isak, Sohn R. Samuels, aus Meiningen über-
gab der Nürnberger Gemeinde anlässlich der am Donnerstag, 18. Kis-
‚ev 5057 (15. November 1296), erfolgten Einweihung der neuen Syna-
zoge ein von ihm in hebr. Quadratschrifi während des Jahres 1296/7
gunstvoll geschriebenes CGedenkbuch (1757 BD), das nach seinem Mär-
;yrertode (22 Ab 5058=1. August 1298) bis zum Jahre 1346, bezw. 1349
von Anderen fortgesetzt wurde. Die beiden bedeutendsten Teile dieses
Werkes, ein Nekrologium und ein Martyrologium, haben sich bis heute
erhalten, doch fehlen dem Nekrologium 44 Pergamentblätter, welche ver-
mutlich mit Berichten über Verfolgungen beschrieben waren. Kin dritter
Teil, gleichfalls ein Nekrologium, wurde später in den Jahren 1373-1392
ainzugefügt. — Das erste Nekrologium (ca. 1280-1346) gelangt im Folgenden,
wörtlich ins Deutsche übersetzt, zum Abdruck. Das Martyrologium siehe
.n Quellen z. (jesch. d. Juden in Deutschl. Bad. II (die Liste der Nürnberger
Öpfer 1298 u. 1349: weiter in nr. 8 u. 9), das zweite Nekrologium 1373-
{392 weiter in nr. 10.
in Anlage, Form und Ausführung «den katholischen Nekrologien ähnlich
vgl. beispielsweise Necrol: Diessense, M. G. Neer. germ. I, ı2 ff., Lib.
annivers. eccl. maior. August., ibid. 55 ff. u. v. a), verzeichnet unser Ne-
krologium auf 41 Pergamentblättern in IHochquart, welche die Foliierung
45-57, 60-71, 80, 72-79, 81, 83-89 tragen und bis 572 von dem vorerwähnten
Isak b. Samuel geschrieben sind, in Nürnberg Verstorbene von ca.
1280 bis 1346 und die für sie gewidmeten Spenden. Die Blätter 58, 59
and 82 fehlen, Blatt 80 ist vorgerückt. Die ausgefallenen Blätter sind durch
Yapier ergänzt, aber nicht beschrieben. Von f. 908 ab versucht Carmoly
eine Transscription der im Martyrologium erscheinenden Ortsnamen und
5ietet f, 942 -96b einen Auszug aus dem alten Metzer Memorhuche (Quellen
I11, 77-78), das heute nicht mehr vorhanden ist.
Während in dem dritten Teile, dem Nekrologium von 1373-1392, eine Be-
merkung direkt auf Nürnberg weist, findet sich hier im ersten Nekrologium
nicht die geringste Andeutung «des Namens jener grossen jüdischen Ge-
meinschaft, deren Toten auf diesen vergilbten Pergamentblättern verewigt
sind. Darum ist es nicht auffällig, dass bisher die Geschichtschreibung
dieses ehrwürdige Verzeichnis derjenigen Gemeinde zuwies, welche es von