Objekt: 1828-1833 (1. Band)

224 Kaspar, ungarischer Magnat. 
Polizeioffizianten aus seiner Phantasie heraus für den Stadt— 
magistrat Nürnberg schon wieder zur Genüge erklärt, und Kaspar 
brauchte das Geschäft nicht mehr zu besorgen. Nun aber die Lauf— 
bahn des Schusses. „Da H. mit seinem Kopfe tiefer lag, als die 
Lage der Pistole war (gewiß!), so fuhr die Kugel zunächst an die 
rechte Schläfegegend, verursachte eine Zoll lange und zirka 5 
breite Fleischwunde (Hautwunde), dann glitschte sie aus, drang einen 
Zoll weiter unten nochmals in das Fleisch (in die Haut) ein und 
führte noch eine einen guten Zoll lange und vielleicht 3“ breite 
Hant- resp. Fleischwunde herbei.“ Das war allerdings eine sehr ge— 
fällige, wie Kaspar selbst von gewissen Gesetzen so ziemlich unab— 
hängige Kugel! Sind aber die Hautritzen auf ihre Beschaffenheit als 
Schußwunde untersucht worden? Nein, einen solchen „vulgären 
Rationalismus“ gab es dazumal in Nürnberg nicht. Preu, Tucher, 
und Zweifel, wenn Kaspar spricht? Unmöglich. Und die Gläubigen 
haben geschwiegen, obgleich DBr. Zimmermann es (1834 S. 135) 
zffentlich aussprach: 
Die Wunde an und für sich schon demonstriert mathematisch 
zewiß, daß sie keine von einem Schusse herrührende ge— 
vesen war.“ 
Feuerbach aber schrieb den 8. April an den König von Bayern: 
Welch ein wunderbares Verhängnis über dem fast gespensterhaften 
Dasein des mysteriösen Findlings waltet, zeigt von neuem die bereits 
aus öffentlichen Blättern bekannte nahe Todesgefahr, welcher K. H. 
am 3. d. Mts. wieder nur durch glücklichen Zufall entgangen ist. 
Die Kugel, welche ihm bloß eine starke Streifwunde an der linken (72) 
Seite des Kopfes versetzt hat, würde, wenn sie auch nur um einige 
Linien tiefer eingedrungen wäre, unfehlbar getötet haben. Dabei trieb 
der Zufall das seltsame Spiel, daß ihn in diesem Jahre an dem— 
selben Wochentage in derselben Stunde aus Versehen eine Kugel 
kraf, an welcher im vorigen Jahre ihn das mörderische Eisen seines 
Verfolgers verwundete.“ 
Nach Berlin zurückgekehrt, bearbeitete der Premierleutnant im 
—D — 
zür das Kasparle-Theater in Hamburg, sondern für die Annalen des
	        
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