Objekt: Der syntaktische Gebrauch der Conjunctionen in den Adverbialsätzen bei Hans Sachs

XI. 126, sie solten mir in ubergeben, 
weil wann Juda ist in dem Leben, 
so kumbt der König nit zu Rw, 
So könnte wenigstens die Stelle mit Annahme 
2ä»ines Anakoluths allenfalls aufzufassen sein; fraglich 
aber ist es, ob es nicht ratsamer ist, da wann in dieser 
Bedeutung sonst nicht erscheint, einen Schreibfehler des 
Dichters oder Versehen des Druckers anzunehmen und 
wann weil (=denn so lange als) zu lesen. 
Der Modus im Temporalsatze ist selbstverständlich 
der Indikativ; infolge Beeinflussung durch einen Final- 
satz, vielleicht auch nur aus Rücksicht auf den Reim 
findet sich der Conjunktiv: 
XII. 299. da wollen wir meinen todten Sohn 
auff dieser Toden bahr hin tragen 
und legen auff den Todten wagen, 
das die gantz Stat wain unde klag, 
wenn man in zu dem Grabe trag. 
Oft hat die Conjunction wenn nicht rein temporale 
Bedeutung, sondern nimmt 
a) conditionale Färbung an: 
XI. 224. Hilla, wenn er für gehet heint, 
so sag im einen Gruss von mir! 
gibt er ein freundlich Antwort dir, 
so. ladt.in rauff zu eim Schlafftrunck! 
Hier ist wenn eigentlich temporal, wie die voraus- 
gehenden Verse: 
er hat guldin Ketten und Ring 
und geht auch für offt uberauss, 
sicht allmal rauff an unser Hauss 
zeigen, aber doch würde conditionale Auffassung dem 
Sinne der Stelle nicht widersprechen, wenn sie auch 
positiv nicht darin zu erkennen ist. Ebenso sind z. B. 
wohl aufzufassen: I. 24. XI 46. 314. 338. 
b) oder zeigt concessive Bedeutung:
	        
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