Volltext: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

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(ampt dem gantzen haufgefindt vnd freundtfchafft vil liebs vnd 
yrus anzeigen, Datum in Bononia in eil den 3, Juni im 60 
E: Gr 5. AZ, 
Chriftoph Krefs. 
Schuldige gehorfame lieb vnd trew neben wunfchung alles 
liebs vnd guts zuuor, lieber herr vatter, Eur (fchreiben, den 
24, tag Maii aufgegangen, iflt mir vf 17, Junii zukummen, daraus 
ich eurer aller wolfart vernummen, wiewol ihr daneben anzeigt, 
dafs ir zuuor etlich wochen wafs fchwach gewefen, aber Gott 
lob fich widerum gebeffert, welchs ich zum hochften erfreuet. 
Mich wiffet aus den genaden des Almechtigen Gottes noch in 
zimlicher gefuntheit, Gott lob vnd verleihe lenger zu allen theilen. 
Amen. So thut ihr, 1. h. vatter, in eurem gedachten {fchreiben 
widerum meldung, wie ihr mir dan zuuor auch zugelchriben, 
dafs ihr den Joachim mit einem herrn ein weil verfehen, bifs 
er weitter vnter vnd fort kummen mocht, welchs ich von hertzen 
gern vernummen, wie ihr dan aufs meiner antwort, v£ {olchs 
cur fchreiben gethan, werdet verftanden haben. Schreibet auch 
daneben, wie euch folcher vnrath, fo fich mit der vniverfitet 
vnd dem regiment verloffen, miffallen neben wunfchung, dafs 
folchs nicht mehr zufchulden komme, damit aller vnrathı vnd 
widerwill vermiden werde, fueg ich euch zuwilfen, dafs folchs 
durch einen regenten, fo von newen der ftatt vorzufthen fur- 
gefetzt!), der nicht durch die finger [ficht, als der vorig gethan, 
fonder jederman recht vnd billigkeit verfchafft, gar geltillet vnd 
den handel zur ruhe vnd friden gebracht. So hat er auch ein 
zeit lang dermaffen zu kauffen vynd vorkauffen (dermaffen) ein 
einfehen gehabt vnd noch teglich je lenger je mer fort vnd (ort, 
dafs er das gvedreide in ein wolfeilern kauff gebracht, dan es 
'ı Unter dem neuen Regenten wird der Kardinal Carlo Borromeo 
zu verstehen sein, dem der Papst Pius IV. am 16. April 1560 die Stelle 
eines Legaten zu Bologna übertragen hatte. Salvatore Muzzi, annali della 
cita Bologna, Tomo VI. Bologna, 1844 SS. 537. Kardinal Borromeo war 
der Schwestersohn des Papsts und dessen Günstling und Staatssekretär, »Er 
war cin Mann von edler Gesinnung, literarisch und kirchlich gebildet, ohne 
jede Selbstsucht, einfach und arm inmitten von Reichtum und Macht, voll 
glühender Überzeugung, der nur für die Kirche, für seine Pflichten als Bischof 
und Kardinal lebte,.« Vel. Philippsohn. a. a. 0.5 118
	        
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