34 Christliche Trost⸗Rede. —V
des quch weiland Wol⸗Edlen Gestrengen Herm Mat⸗
thiaͤ Zollikofers von und zu alten Clingen ꝛc. ꝛc. seel.
eheiebliche nachgelassene Wob Edle Jimgfrau Toch⸗
ler. An deren fo beydes der Glantz / aller Jungfroͤuli⸗
chen schoͤnen innerlichen Gemuͤhts⸗ und Tugend-Ga⸗
ben / als Klugheit / Weißheit / Gottesfurcht / Reinlich⸗
keit / Keuschheit / Vorsichtigkeit / Treu / Holdseligkeit /
Beredsamkeit / wie auch die Spar-und Haͤuslichkeit/
zu samt der aͤusserlichen Welt-gesuchten und dieser
Zeit allerfoͤrderst beliebten Schoͤnheit und Wolgestal⸗
rung / fuͤrkrefflich hervor geleuchtet; eine solche recht schoͤ⸗
ne Soppel⸗Schoͤnheit / liebte er. Es solte einer wol fast
gedencken und sagen moͤgen: das liebe junge Blut / dieser
schoͤne wol artige Tugend⸗Juͤngling / muß vielleicht nicht
gerne gestorden seyn / in Betrachtung / seiner noch so jun⸗
gen Jaͤhre / und einer so gluͤcksschicklichen schoͤnen Heyrat /
welche / wann er sie nur angeblicket / ihme / mit tausend
Annehmlichkeiten und suͤssen Wolluͤsten / schon gleichsam
wie ergetzet / belustet und angefuͤllet. Es ist zwar nicht
ohn / daß es den seeligen lieben Herrn Kriener etwas
schwer mag ankommen seyn / dann Fleisch und Blut /
sommt freylich wol ungerne zum Sterben / ein Wuͤrm⸗
ein kruͤmmet und entsetzet sich ja fuͤr dem Tod / und der
gantzen Natur selbst / ist es etlicher massen zuwider / ste
erschuͤttert / erzittert und veraͤndert sich daruͤber / unerach⸗
ret sie sich doch alle Tage zu ihren Sterben und Verderben
naͤhet. Aber die himmlische Seele / was fraget die dar⸗
nach / sie achtet solcher eitlen Erden-Schoͤnheiten nicht /
im Himmel iveis sie / daß sie weit herrlicher und schoͤner
sternen / blincken und Sonnenstrahlen wird. Die Be⸗
trachtung und das Verlangen / nach der zubereiteten
Himmels⸗Freuden⸗Schoͤnheit / machet sie aller solcher
Erden⸗ Schoͤnheiten vergessen. Kein Absalom / kein Da⸗
vid / kein Paris / keine Rahel / keine Hesther / teine Hiore
O⸗