Was ich aber zuuor auf dem inftrument gelernt hab, das wil ich
in guter vbung behalten vnd zuferderft zu meinem {tudiren keinen
fleifs fparen, Sonft weif ich dir auf difmals nichts zu fchreiben.
Gruef mir die mutter vnd meine gefchwifteret, die mum Kreffin
vnd alle meine freundt vnd die mir guts gunen. Damit Gott dem
Almechtigen befolhen. Datum in Leibzig den 5. tag Septembris
im 56. Tar.
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Kindliche forcht u. s. w. Wie es mit der lernung auf
dem inftrument fthet, verlich ich mich, das werftu auf meinem
vorigen {chreiben bei meiner frawen vernumen haben, Vnd ift
nochmals mein bitt, du wollest bei meiner frawen jetzund an-
halten, damit es doch noch fortgehe, dan wan es jetzund auf
difmal nicht gefchicht, {fo hab ich forg, es mocht darnach als-
bald nichts daraus werden. Das liedt vom Paulus Lauten-
sack hab ich empfangen vnd kan mich alfo wol daraufs ver-
richten, vnd ift mein bit an dich, du woleft in weiter anfprechen,
das er mir etwaf guts fchickh vnd alfo wie das vorig aufletz.
Auch hab ich vernumen, das mein bruder Joachim 1) mit dem
Wilwolth Imhoff?) nach Frankreich verritten sei. Got der
Almechtig geb fein genad. Difer zeit weif ich dir nichts zu-
fchreiben. Gruef mir die mutter, meine gefchwifteret, die mum
Kreffin vnd alle meine freundt vnd die mir guts gunen. Da-
mit Gott befolhen. Datum in Leibzig den 14. tag Septembris
im 56.
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Kindliche forcht u. s. w.. Dein fchreiben, den 18. Sep-
tembris aufgangen, hab ich bei meiner frawen empfangen
!} Friedrich Joachim, der zweitälteste Sohn, geb. 1542.
*) Wilibald Imhoff, ein Grofsneffe des alten Hrn. Endres Imhoff.