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mhd. zuweilen für saf), vollent (1X 65 vollends, mhd. vollen, ady.
Dat. Sing. von volle swm.), in dutzet (II 15, 92, 118, erst nhd.
neben dutzend aus franz. douzaine eingeführt); noch schwankend bei
selbst (I 56 zweimal, 65, II 130; selbs I 27, II 20, 28; II 1096
deutlich noch = ipsius; auch Luther braucht beide Formen; Weig,
IT 602), jetzt (so hat C fast immer, ausgen. I 329 und im Reime,
wie II 62, 63; auch A hat in II ungefähr zweimal so viel yizt als
ytz; in I aber überwiegt noch bedeutend yelz über yetzt; letzteres
21, 49, 56, auch II 3, 25, zusammengezogen aus mhd. tetzunt,
ietzent, der Erweiterung von iezuo, die bei H.S. sich öfter findet
— vd, yizund unter d —; md. itzunt, izit; daher Luthers ützt);
ferner zur Verknüpfung bei Composition und Juxtaposition, dem Nhd.
gleich: anderthalb (I 41 AB), entgegen (II 27, 35 u. 8.) und ent-
wicht (I 56, 59, MI 57) durch falsche Analogie, von irentwegen
(I 58), öffentlich (II 100; 118 offentl.), deinetwillen (II 125). —
Abweichend vom Nhd. lesen wir neben selber (I 16, 51, 53,54, 57,
II 7, 109) selbert (I 5, 16 A, II 20, 839, 40 A, 117, 119); verein-
Zelt indert (117, mhd. iener, iender, indert) und dannocht (123 C;
schon mhd.), zinst (I 22:, II 20:, wie noch in der Mundart; II 7
zinß); durch lautliche und begriffliche Annäherung an zuletzt wurde
dem Sbst. die letz (Abschied, Abschiedsgeschenk; Lex. I 1891) in der
Redensart zu letz zuweilen ein t zugefügt (I 8 C, 17?; umgekehrt
I 44 A zuletz — zuletzt. — Cf. zu guter Letzt, mundartlich auf
d’letz); desgleichen dem mhd. Verb. rezen faulen machen durch
Heranziehen von 7ceesten; daher auch die röst (II 54); sehr häufig
wurde aus dem nachpawr, der nachpewrin etc. ein nachtpawr etc.
(so I 617; besonders oft aber in II A, z. B. II 38 ff.; II 33 A
nachtbarlich). — Noch nicht eingeschoben ist das t in eins mals
(I 19) und in faßnacht (so immer, auch bei Luther, — mhd.. vase-
naht von ahd. vasön vestigare; doch ef. Schm. I 765).
8. 34. 3) Seltener ist der Ab- und Zugang der gutturalen Verschluss-
laute. — Durch Assimilation schwand g vor zZ in gatzen (121 gackern,
mhd. gagzen; cf. batzen — bachezen, blitzen — bliczen, vielleicht
botz = bocks; I 61 gatzer); durch Contraction schon .mhd. in gen
= gegen (I 292 yehn, auch 48 AB; II 7, 20, 44, 52, 55, 67;
daneben gegen, z. B. II 60), in jayd (I 32:, wie mhd. jeit und
Jjaget), er leyt (1187, 111:, mhd. Kt = liget), mayd, meyd (151:,
55:, 58:, II 6, 7, 18, neben magd); durch Verbindung mit n zum