Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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sonst 49 4,27); und auch die Verwendung von willkumb (118: u. 31) 
und willkom (113 u. 72) stimmt hiezu. [Über kummen und kom- 
men u. ä. vd. beim Verb.] Ferner gehören hieher son (fast immer, 
z. B. 1160 ff., 66; sön I 21; sun I 25, II 64, 82 und in S); sonne 
(IT 14, 37 sonnen : gewonnen, 133 sonn:wonn; sontag II 7); sommer 
(II 6, 9—3mal —, 15, 66: kommer — ein Beweis für das Einwurzeln 
des o —3; nur I 6 summer); die tromme (Trommel, Trompete, II 8 
trommen : kommen, aber I 62 trummen : gnummen); wonn (IL 1338: 
Sonn). 
0 = mbhd. ü (u): antworten (II 52, md.; doch auch bei Tho- 
masin 9155 antwurte:porte); dormaulen (I 61 ein dürres, trocknes 
Maul haben, darben, falls die Ableitung richtig ist, die Gr. W. II 
1303 zu einer ganz ähnlichen Stelle, in den Fastnachtspielen von 
Keller 54, 6, gegeben wird; cf. brotz-, gien-, leckmaulen) ; 
o = nhd. au : ploderer (I 61: doderer, auch in den Fast- 
nachtspielen; älteres blödern bei Lex. I 312, nd. blattern; schon im 
13. Jahrh. (Weinschwelg 140 u. 230) und nach Weigand I 362 durch 
plütern (tirol.) mit plaudern zu vermitteln; Schm. I 456, Gr. W. 
IL 140 £); 
0 = mhd, uo in loder (II 44 im U. kleben lassen = in der 
Falle stecken lassen; mhd. Iuoder Aas, Lockspeise, Hinterhalt scheint 
am nächsten zu liegen, obwohl ein seltenes mhd. Zuter stn. Koth 
und mundartlich ludel, loder unreines Wasser bei Schm. I 1445 zum 
Vergleich herausfordern); 
0 == mhd. öu: droen (1155; 1117 A, C drowen; II 180 drowt, 
A drewt; mhd. dröuwen, dröun, ahd. drauwjan; md. dröwen). 
Olgötz endlich (II 107) scheint nur Druckfehler zu sein für 
ölgötz (I 65), wiewohl Luther ole in Zusammensetzungen auch in der 
Ausg. v. 1545 gerne gebraucht. — Wie a, kann auch 0, io an 
Ausrufe gehängt werden; so I 60 mordio, reddio! — 
8. 13. 5) u (ü, v, w) = ü, u; allgem. = mhd. u, uo (md. ü); 
u = nhd. ü: Ist schon in mhd. Schriften bei vielen Wörtern 
der Gebrauch des Umlautes kein fest bestimmter, ist dieses Schwan- 
ken auch in unsrer gemeinsamen Schriftsprache nicht völlig beseitigt — 
wenngleich zuweilen zu feiner begrifflicher Unterscheidung benützt —, 
so wird für die Übergangszeit die Feststellung der gebräuchlichen 
Form noch erschwert durch die schon Eingangs erwähnte Ungenauig- 
keit in der Bezeichnung der Laute und insonderheit des u und ü.
	        
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