Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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1. welche neue Bezeichnung der Mädchenfortbildungsschule gegeben werden solle; 
2. ob und in welcher Weise die französische Sprache in den Lehrplan dieser 
Schule einzufügen sei; 
ob eine Abänderung des bestehenden Lehrplans der Anstalt sowie eine andere 
Verteilung der Unterrichtsstunden angemessen erscheine. 
Ueber den ersten Punkt wurde sehr bald eine Einigung erzielt. Man beschloß für die 
Schule entsprechend ihrem Lehrziele den Namen „Handelsschule für Mädchen“ vorzuschlagen. 
Maßgebend hiefür und insbesondere für die Aufgabe der bisherigen Bezeichnung, „Mädchen— 
fortbildungsschule“ war die Erwägung, daß die Schule, wenn auch in ihrer Einrichtung der 
städtischen sechsklassigen Handelsschule für Knaben nicht entsprechend, doch noch weniger als 
Fortbildungsschule zu bezeichnen sei, da sie die Zöglinge nicht, wie eine solche, in wenigen 
Wochenstunden und neben ihrer Hauptbeschäftigung, sondern die ganze Woche hindurch und fast 
ausschließlich in Anspruch nähme. 
Der zweite Punkt veranlaßte eine längere, sehr eingehende Besprechung. Man war 
übereinstimmend der Ansicht, daß in der Mädchenfortbildungsschule beziehungsweise Handels— 
schule für Mädchen nicht blos das Englische, wie bisher, sondern auch das Französische zu 
lehren sei, zumal von denjenigen Ausschußmitgliedern, welche dem Handelsstande angehören, 
festgestellt worden war, daß im hiesigen Geschäftsleben die Kenntnis des Französischen nicht 
weniger als die des Englischen erforderlich sei. Zudem wurde betont, daß die Schülerinnen der 
Mädchenfortbildungsschule schon bisher und auch im laufenden Schuljahre Privatunterricht im 
Französischen nahmen, und daß durch diese Thatsache das Bedürfnis der Einführung der 
französischen Sprache an der Schule nachgewiesen sei. Allein bei der Frage nach der Ge— 
staltung des Lehrplans, wenn derselbe eine zweite Fremdsprache aufnehmen sollte, stieß man 
auf gewichtige Bedenken. 
Es wurde allgemein anerkannt, daß der gleichzeitige Beginn zweier fremder Sprachen 
im ersten Kurse für die aus der Volksschule eintretenden Schülerinnen eine zu große Be— 
lastung und zugleich ein Hindernis für gedeihliche Fortschritte sein würde. Um eine Ueber— 
lastung der Schülerinnen zu vermeiden und doch in allen Lehrfächern gediegene Leistungen 
zu ermöglichen, wurde zunächst die Erweiterung der Schule auf 3 Jahreskurse angeregt. 
Dieser Auregung wurde jedoch nicht beigestimmt, und zwar aus dem Grunde, weil nur sehr 
wenige Eltern in der Lage sein würden, ihre Töchter den dritten Kurs besuchen zu lassen, 
wie denn auch bisher schon eine große Anzahl von Schülerinnen, mit den im ersten Kurs er— 
worbenen Kenntnissen zufrieden, austraten, um in einer bescheidenen Stellung Verdienst 
zu finden. 
Um innerhalb der bestehenden 2 Jahreskurse für beide Fremdsprachen genügend Raum 
zu schaffen, ohne die Schülerinnen durch den gleichzeitigen Beginn derselben zu belasten, 
wurde nun vorgeschlagen, im ersten Kurs während des Winterhalbjahrs nur Französisch, und 
zwar in 6 Wochenstunden, vom Beginn des Sommerhalbjahres an im ersten Kurs und 
ebenso während des ganzen zweiten Jahres die beiden Sprachen nebeneinander, Französisch 
und Englisch, in je 3 Wochenstunden zu lehren. Gegen diesen Vorschlag wurde jedoch ein— 
gewendet, daß in dem kurzen Sommersemester (Ende April bis Mitte Juli) in der neu zu 
beginnenden Sprache nicht viel zu erreichen sei, und daß in den langen Sommerferien von 
dem Erreichten vieles wieder verloren gehen würde. 
Die Erwägung, daß das Studium zweier Fremdsprachen in der kurzen Zeit von zwei 
Jahren für die Schülerinnen eine sehr schwierige Aufgabe ist, und daß viele derselben sich 
mit der Erlernung einer einzigen begnügen dürften, führte zu dem schließlich einstimmig an— 
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