Topographische Beschreibung. 53
nen Theil der hintern Façade ausmacht, ist die
Rathsstube, in welcher ein Gemaͤlde von Mi⸗
chael Wolgemuth haͤngt, das iuͤngste Gericht vor⸗
stellend. Weiter hinten das Landpflegamt, die
Landsteuerstube, und die Rathhausvogtey.
Eine Treppe hoͤher, und eigentlich im ersten
Stockwerk, laͤngst den Gallerien, das Kriegsamt,
gegen uͤber die Appellationsgerichtstube, die
sogenannte Sternstube, (ein Conferenzzimmer)
das Untergericht, das Stadtgericht, (sonst nur
im Winter) das Losungamt, (oder Finanzdepar⸗
tement) dann seitwaͤrts das Burgermeisteramt,
das Burger- und Testamentamt, und hinten
die Canzley und Registratur.
Im zweyten Stockwerk erblickt man an dem
Platfond der Gallerie, von Stuccaturarbeit die
Vorstellung des grosen Gesellenstechens, welches
1446. zu Nuͤrnberg gehalten worden ist.
In den fuͤnf aneinander stossenden zimmern,
welche nur bey ausecordentlichen Gelegenheiten ge⸗
braucht werden, findet man sehr viele Male⸗
reyen *), worunter Stuͤcke von beruͤhmten Mei⸗
stern anzutreffen sind, z. B. von A. Duͤrer, Lucas
Cranach, Joach. v. Sandrart, Georg Pens ꝛc.
D 3 Ich
1) S. Herrn von murrs Beschreibung des Nuͤrn⸗
bergischen Rathhauses, 1790. 8.