thumbs: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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Landwirtschaft von der ihnen durch die Erlaubnis zur Einführung 
von Nutz- und Zuchtvieh gewährten Erleichterung absolut keinen 
Nutzen, wohl aber erhebliche Nachteile hat. (Bravo.) 
Vorsitzender: Seine Excellenz der Herr Staatsminister 
des Innern Freiherr von Feilitzsch. 
Königlicher Staatsminister Freiherr von Feilitzsch: König— 
liche Hoheit! Meine Herren! Gestatten Sie mir nur noch ein 
paar kurze Worte. Ich gehe nicht auf Vergleiche mit fremden 
Staaten und auf das Verhältnis derselben zur Einfuhr ein, weil 
ich glaube, daß Herr Abgeordneter Lutz sich da einigermaßen in 
Irrtum befindet. Richtig ist, daß im Herzogtum Salzburg die 
Maul- und Klauenseuche auftrat und von dort bei uns einge— 
schleppt wurde. Es wurde sofort die Erlaubnis zur Viehein— 
führung aufgehoben und sind die dortigen Eintrittsstationen gesperrt. 
Richtig ist auch, daß jüngst die Schweinepest aus Oberösterreich in 
einen niederbayerischen Grenzbezirk eingeschleppt wurde. Es wurde 
auch hier sofort die Grenze für die Einfuhr gesperrt. Sie sehen 
ilso, daß nichts versäumt wird. Wir haben ferner aber auch 
gegen Italien gesperrt. Von dort darf überhaupt kein Vieh zu 
uns. Hier ist absolut gesperrt. 
Nun komme ich noch mit einem Wort auf die Einfuhr von 
Rutz- und Zuchtvieh in die Grenzbezirke. Wenn der Wunsch des 
Herrn Abgeordneten Lutz in Erfüllung ginge, den ich auch habe, 
daß nämlich in den Grenzbezirken sich allmählich eine selbständige 
Viehzucht herausbildet, so wären wir alle beide befriedigt. Wir 
haben auch seitens der Staatsregierung in Ober- und Niederbayern 
und in der Oberpfalz alles gethan, um die Leute zu unterstützen 
und allmählich die dortigen Landwirte zum Betrieb der Zucht zu 
beranlassen. Aber bisher sind unsere Versuche noch von sehr 
wenig Erfolg begleitet gewesen. Und andrerseits ist es doch auch 
unmöglich, die Leute durch die Grenzsperre zur Viehzucht zu 
hringen, weil mir die Leute entgegenhalten: bei unseren Boden— 
»erhältnissen können wir das nicht machen, können wir nicht 
genügend Viehzucht treiben. Ob das freilich in jeder Beziehung 
begründet ist, weiß ich nicht. Aber von recht hervorragenden 
Landwirten in Niederbayern und in Oberbayern wird diese Be— 
hauptung für richtig gehalten. Und wenn einmal auch diese 
Anschauung vertreten wird. würde es doch für die Staatsregierung
	        
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