ben. Wie ferne dieses in der Wahrheit gegrün—
det sey, wird sich aus dem Verfolg unserer Ab—
handlung entnehmen lassen.
Oestreich.
Hier sehen wir Franz II. auf dem Thro—
ne, den einst sein Oheim, Joseph II. zierte,
von dessen Bildung, die Oestreichsche Monarchie
sich einen künftigen Thronfolger von tiefer
Staatskenntniß und vestem Karakter versprach.
Dem Kaiser Joseph war in der That alles
daran gelegen, die Zügel seiner weitläufigen Staa⸗
ten einstens einem Regenten zu hinterlassen, der
schon durch sich selbst berathen, nicht so wol der
Klugheit und Einsicht, als der Treue und des Dienst⸗
eifers seiner Minister bedürfte. Doch will man
sich allgemein bereden, Josephs Vollendung im
Tode sei früher erschienen, als er die Bildung
seines Neffen zur Reife gebracht hatte. Dem sei
wie ihm wolle. Franz hat seine gute Seiten,
ist treuer Gatte und glücklicher Vater einer zahl⸗
reichen Nachkommenschaft. Zu einer Zeit, da die
Gährung in Frankreich aufs höchste gestiegen,
und Ludwig XVI. nur noch der Schatten von
einem König war, riß ein plötzlicher Hintritt
Leo⸗