188 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. JI.
Das Beste, wenn vorbei die Nacht.
Des Unglücks hab' ich nicht gedacht,
Sonst konnt' ich doch gleich oben bleiben
Und mit dem Herrn die Zeit vertreiben.
Wo wollt ihr mit mir hin, sagt an?
Ich folg' euch nach, geht nur voran!
(Sie gehen alle drei hinaus.)
Der Herr kommt herein und redet mit sich selbst:
Was gilt's? Das Unglück wird vertreiben
Freund Peter, er wird nicht so lange bleiben
Auf Erden, wie im vor'gen Jahr.
Da kommt' er schon zurück fürwahr,
Verdrießlich kommt er angegangen.
Ich gehe gleich, ihn zu empfangen.
Mein Peter, was kommst du so bald?
Verrate mir den Sachverhalt.
Du bliebst doch länger vorig Jahr?
Petrus hebt beide Hände auf und spricht:
Ach, lieber Herr, das ist wohl wahr,
Jetzt ist dort alles auch verkehrt.
Die Kurzweil hat dort aufgehört,
Denn Wein und Korn sind ganz verdorben
Und Hungers schier das Volk gestorben.
Dem ganzen Lande läßt dazu
Die Pestilenz nicht Rast und Ruh'.
Dabei regieren noch im Land
Gefängnis, Krieg, Mord, Raub und Brand.
Darum lebt man nicht mehr im Saus,
Nein, jeder bleibt betrübt zu Haus,
Die Zeit mit Seufzen zu vertreiben.
Da wollt' ich nicht mehr unten bleiben,
Denn Langeweile regierte dort.
Der herr spricht:
Nun, Peter, sag' mir noch ein Wort!
Dieweil das Volk auf Erden gar
So hart gequält in diesem Jahr